„Es waren fünf großartige Tage!“
Hannover. Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund hat sich zufrieden über den am Sonntag zu Ende gegangenen 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover gezeigt. „Es waren fünf großartige Tage – fair, friedlich, fröhlich und argumentationsstark“, sagte Siegesmund am Sonntag zum Ende des fünftägigen Protestententreffens: „Das kann nur Kirchentag und tut unheimlich gut.“
Insgesamt haben den Angaben zufolge 81.000 Menschen ein Ticket für den Kirchentag gekauft. Davon hatten 25.000 Menschen Tagestickets, 56.000 ein Dauerticket. Das sind deutlich mehr als vor zwei Jahren in Nürnberg, damals kamen rund 70.000 Besucher mit Eintrittskarte auf den Kirchentag. Rechnet man die Besucher der Konzerte, des Abends der Begegnung und der weiteren kostenlosen Angebote in der Innenstadt dazu, haben den Veranstaltern zufolge mehr als 150.000 Menschen am Kirchentag in Hannover teilgenommen.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) bezeichnete den Kirchentag als „Frühlingsmärchen“. „Die Stadt war euphorisiert, wir sind wehmütig, dass es vorbei ist“, sagte er. Beeindruckt habe ihn vor allem die Friedfertigkeit der Veranstaltung. „Der Kirchentag ist ein Großereignis und es gab keinerlei Konflikte, das ist wirklich erstaunlich.“
Schwerpunktthemen der 1.500 Veranstaltungen in der Stadt und auf dem Gelände der Deutschen Messe waren Klimaschutz, Rechtsextremismus, Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt sowie Friedenspolitik. 4.500 freiwillige Helfer haben die Veranstaltung begleitet. Der Kirchentag findet alle zwei Jahre statt, der nächste vom 5. bis 9. Mai 2027 in Düsseldorf.
Ministerpräsident Weil zieht positive Bilanz zu Kirchentag
Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat zum Ende des Kirchentags ein positives Fazit gezogen. „Es waren vier sehr schöne Tage mit spannenden Veranstaltungen, intensiven Gesprächen, Gottesdiensten, mit Musik und Zuversicht“, sagte Weil am Sonntag in Hannover. „Niedersachsen und Hannover waren – so wurde mir heute auf dem Abschlussgottesdienst immer wieder signalisiert – gute Gastgeber, es gab viel Lob für die hilfsbereiten und geduldigen Hannoveranerinnen und Hannoveraner, für die Veranstaltungsräume und für die Logistik.“
Er könne umgekehrt viel Lob zurückgeben, betonte Weil. „Die Besucherinnen und Besucher des Kirchentages haben richtig gute Laune in die Stadt gebracht, vielerorts wurde gesungen und miteinander geplaudert, alle sind sehr nett und freundlich miteinander umgegangen.“ Besonderen Dank sprach er den Helfenden, der Polizei und den Rettungsdiensten aus. Ihr Sicherheitskonzept sei aufgegangen: „Alle Besucherinnen und Besucher konnten sich ohne Angst durch die Stadt bewegen. Der evangelische Kirchentag ist uns auch in Zukunft in Hannover und in Niedersachsen herzlich willkommen.“
Insgesamt hatten offiziellen Angaben zufolge 81.000 Menschen ein Ticket für den Kirchentag gekauft. Rechnet man die Besucher der Konzerte und der weiteren kostenlosen Angebote in der Innenstadt dazu, haben den Veranstaltern zufolge mehr als 150.000 Menschen am Kirchentag in Hannover teilgenommen. Das Treffen in Niedersachsens Landeshauptstadt stand unter der biblischen Losung „mutig – stark – beherzt“. Im Mai 2027 ist der Kirchentag nach 1973 und 1985 zum dritten Mal in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf zu Gast.