In zwei geöffneten Händen brennt eine Kerze – ein Zeichen von Trost und Hoffnung.

Trauerbewältigung

Halt finden – Schritt für Schritt

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, gerät vieles ins Wanken. Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen: Wir begleiten Sie pastoral, praktisch und verlässlich.

Sie haben Grund zur Trauer und benötigen Unterstützung? Mit der Eingabe Ihrer Adresse können Sie ermitteln, welche Kirchengemeinde in Ihrem Wohnort für Sie zuständig ist.

Was hilft bei der Trauerbewältigung?

  • Gefühle zulassen. Tränen, Wut, Müdigkeit oder Leere sind normale Reaktionen auf Verlust. Trauer verläuft wellenförmig: Phasen intensiver Gefühle wechseln mit Momenten der Entlastung.
  • Sprechen Sie darüber. Ein Gespräch mit Ihrer Pastorin/Ihrem Pastor oder vertrauten Menschen kann entlasten. Seelsorge in der Landeskirche.
  • Rituale geben Halt. Kerze entzünden, ein Gebet, ein Besuch am Grab, ein Erinnerungsbuch – kleine Rituale stützen im Alltag.
  • Struktur im Tag. Feste Zeiten für Essen, Schlaf und Bewegung helfen dem Körper.
  • Glaube als Kraftquelle. Worte der Bibel und Musik können trösten. Anregungen: Trauernetz – Angebot der EKD

Mehr zu inneren Prozessen: Trauerphasen nach Yorick Spiegel.

Wie lange trauert man?

Trauer hat kein „richtig“ oder „falsch“ und keine feste Dauer. Viele erleben intensive Trauer über mehrere Monate bis Jahre – häufig werden 3–5 Jahre als ein plausibler Rahmen beschrieben; bei Eltern nach dem Tod eines Kindes kann es deutlich länger sein. Wichtig ist: Der Weg ist individuell.

Nicht verarbeitete Trauer: Symptome, auf die Sie achten sollten

Manchmal „stockt“ Trauer. Warnzeichen können sein:

  • anhaltende, überwältigende Sehnsucht nach der verstorbenen Person
  • Gefühle von Sinnlosigkeit, Schuld oder starke Reizbarkeit
  • sozialer Rückzug, Interessenverlust
  • körperliche Beschwerden wie Schlafprobleme, Erschöpfung oder Kreislaufprobleme

Wenn diese Zeichen über viele Monate unverändert bleiben und den Alltag stark beeinträchtigen, holen Sie sich bitte fachliche Hilfe.

Was tun nach einem Todesfall? – Erste Schritte

  1. Arzt/Notarzt informieren (bei Tod zu Hause) und Todesbescheinigung veranlassen.
  2. Angehörige benachrichtigen und eine Vertrauensperson an die Seite holen.
  3. Bestattungsinstitut auswählen; Terminabstimmung mit Friedhof/Kirche.
  4. Pfarramt kontaktieren (wir helfen gern beim Kontakt). Zuständig ist in der Regel die Kirchengemeinde des/der Verstorbenen
  5. Wichtige Unterlagen bereitlegen (Ausweis, Geburts-/Eheurkunde, Krankenkassenkarte, Renten-/Versicherungsunterlagen).
  6. Digitalen Nachlass bedenken (E-Mail, Social Media, Abos).
  7. Trauergespräch vereinbaren: Musik/Lieder, Bibelworte, Lebensspuren sammeln.

Zum Vertiefen: Handreichung Bestattung (PDF).

Checkliste nach Todesfall (zum Abhaken)

  •   Todesbescheinigung erhalten / Sterbeurkunden beantragen
  •   Bestatter beauftragen, Termin koordinieren
  •   Pfarramt informieren, Trauergespräch absprechen
  •   Grabart klären (Sarg/Urne, Wahl-/Reihengrab, Bestattungswald/See)
  •   Musik, Texte, Mitwirkende für die Trauerfeier auswählen
  •   Versicherungen, Arbeitgeber, Vereine informieren
  •   Verträge/Abos kündigen, digitalen Nachlass regeln
  •   Danksagung / Traueranzeige vorbereiten
  •   Nachlass & Vollmachten prüfen

Externe Hilfe: „Checkliste im Todesfall“ (Bundesverband Deutscher Bestatter, PDF). Download.

Evangelische Beerdigung: Ablauf in Kürze

Zur christlichen Bestattung gehören Trauerfeier (in Kirche/Kapelle) und Beisetzung am Grab. Gebet, Musik, Predigt und Segen verbinden die Auferstehungshoffnung mit dem Leben der/des Verstorbenen. Die Gestaltung ist persönlich und kann Wünsche der Angehörigen aufnehmen.

Formen der Bestattung: Erdbestattung (Sarg) oder Feuerbestattung (Urne), zudem z. B. Beisetzung im Bestattungswald oder zur See – jeweils mit kirchlicher Begleitung möglich.

Vertiefende Infos zum Ablauf:

 

Weitere Fragen & Antworten zum Thema Bestattung finden Sie auf unserer FAQ-Seite.

Angemessene Kleidung bei einer evangelischen Beerdigung

Schlicht, respektvoll, dunkle oder gedämpfte Farben (Schwarz, Grau, Dunkelblau) sind üblich. Entscheidend ist Pietät – im Zweifel lieber dezent. Mancherorts ist bunte Kleidung gewünscht, wenn die/der Verstorbene es so festgelegt hat.

Trauer nach dem Tod des Partners/der Partnerin

Der Verlust eines Lebensmenschen bringt sekundäre Verluste mit sich: Rollen, Routinen und Pläne verändern sich. Was hilft?

  • Entlastende Kontakte (Freundeskreis, Gemeinde, Selbsthilfegruppe)
  • Alltag neu ordnen in kleinen Schritten
  • Verbundenheit pflegen: Erinnerungsort, Jahrestage, Briefe an die/den Verstorbenen
  • Fachliche Unterstützung, wenn die Trauer nicht nachlässt (s. o.)

Hinweise & stärkende Worte finden Sie u. a. bei kirchlichen Beratungsangeboten und im Trauernetz

Unsere Angebote & Kontakt

Seelsorge & Notfallseelsorge: Wir sind für Sie da – vor Ort, persönlich, digital. Zur Seelsorge

Hospizarbeit: Begleitung in der letzten Lebensphase – würdevoll, kostenfrei, ehrenamtlich. Mehr erfahren

Im Notfall (24/7): TelefonSeelsorge 0800 111 0 111 · 0800 111 0 222 · 116 123. Hilfe jetzt

Häufige Fragen (FAQ)

Wie mit Trauer umgehen?

Mitgefühl annehmen, über Gefühle sprechen, Rituale pflegen und den Alltag strukturieren. Geistliche begleiten Sie seelsorglich – unverbindlich und kostenfrei.

Wie lange trauert man?

Individuell verschieden; oft sind mehrere Jahre normal. Trauer verläuft in Wellen.

Woran erkenne ich nicht verarbeitete Trauer (Symptome)?

Wenn über viele Monate intensive Sehnsucht, Rückzug, Sinnlosigkeit, Schuldgefühle oder körperliche Beschwerden den Alltag bestimmen, lassen Sie sich bitte beraten.

Professionelle Hilfe bei Trauerbewältigung – wo finde ich sie?

Erste Ansprechstelle ist Ihre Kirchengemeinde/Seelsorge. Rund um die Uhr: TelefonSeelsorge (0800 1110111/0800 1110222/116 123). Qualifizierte Trauerbegleitung: DHPV/DGP.

Was gehört zum Ablauf einer evangelischen Beerdigung?

Trauerfeier (Gebet, Musik, Predigt, Segen) und Beisetzung am Grab. Gestaltung nach Wunsch der Angehörigen. Details s. oben.

Welche Kleidung ist bei einer evangelischen Beerdigung passend?

Dezent, respektvoll, meist dunkel; besondere Wünsche der/des Verstorbenen können davon abweichen.



Gott „ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind“ (Ps 34,19). Wir sind an Ihrer Seite.