„Ein gelungener Start“: ket* Mentoringprogramm für mehr Frauen in kirchlichen Führungspositionen

Eine Gruppe junger Frauen steht vor einem Kirchengebäude

Loccum. Eine Frau auf der Kanzel ist schon seit Jahrzehnten nichts Ungewöhnliches mehr – weibliche Führungskräfte dagegen gibt es in der Kirche immer noch selten. Ein neues Mentoringprogramm soll das nun ändern und setzt auf individuelle Begleitung durch erfahrene Mentorinnen und Mentoren. Initiiert hat das Programm der Konvent evangelischer Theologinnen*, kurz ket*.

Am Sonntag und Montag hat die Auftaktveranstaltung im Kloster Loccum stattgefunden. Für zwei Tage trafen sich elf Mentees, ihre Mentorinnen und Mentoren und das Planungsteam des ket* zu einem ersten Austausch. Die Mentees sind dabei eine bunte Mischung von Studentinnen kurz vor ihrem ersten theologischen Examen über Vikarinnen bis hin zu Pastorinnen in den ersten Amtsjahren Sie hatten sich vorab für das auf 18 Monate ausgelegte Programm beworben und Mentor oder Mentorin selbst ausgewählt.

Alle Mentees stehen am Anfang ihres Berufslebens – und alle streben für sich selbst und andere Frauen Anerkennung und Aufstieg im Berufsleben an, ausdrücklich auch auf die oberen Stufen der Karriereleiter.

Mentorinnen, Mentoren und Mentees diskutieren gemeinsam Themen wie Work-Life-Balance oder Frauen in Kirche und Gesellschaft. Dazu dienen zwei weitere Seminare in Loccum sowie regelmäßige digitale „Kaminabende“, zu denen sich alle Beteiligten verabredet haben.

„Die Auftakttagung im Kloster Loccum war ein gelungener Start für das Mentoringprogramm“, resümiert Dr. Aneke Dornbusch, Teil des fünfköpfigen Leitungsteams. In den zwei Tagen hätten sie viel geschafft, so Dornbusch. In einem Eröffnungsvortrag erinnerte die Vorsitzende des ket*, Pastorin Dr. Heike Köhler, an die Meilensteine, die Frauen in den letzten 100 Jahren auf dem Weg zur Gleichstellung in der Kirche erreicht haben. Danach beschäftigten sich die Mentees mit ihren individuellen Zielen für die nächsten anderthalb Jahre. Tipps für ein gelungenes Mentorat gab es von Angela Grimm, Direktorin im Zentrum für Seelsorge und Beratung (ZfSB). Das ZfSB unterstützt das Programm, ebenso wie die Gleichstellungsbeauftragte der Landeskirche, Dr. Karoline Läger-Reinbold. Sie ist auch selbst als Mentorin aktiv.

Auch Oberkirchenrätin Dr. Julia Helmke war zu Gast und erzählte von ihrer eigenen beruflichen Biographie in verschiedenen Leitungsfunktionen. Am Montag unterschrieben dann Mentees und Mentor*innen ihre Mentoringverträge, in denen sie die Ziele und das praktische Gerüst ihrer Mentoringbeziehung festlegten. „Nun liegt es an den Mentees und den Mentor*innen, die nächsten Monate gewinnbringend zu gestalten“, sagte Dr. Aneke Dornbusch zum Abschluss der Veranstaltung.

Julia Littmann / EMA