Welche neuen Weihnachtslieder gibt es eigentlich?

Jungen singen.
Bild: Tom Thiele
Ein Mann in legerer Kleidung.
Bild: Michaeliskloster Hildesheim
Popkantor Til von Dombois

Unter den meistaufgerufenen Weihnachtsliedern bei Spotify, Apple Music und anderen Online-Musikdiensten sind kirchliche Weihnachtslieder nicht vertreten. Die Popsongs, deren ewigen Wiederholungen in Radio, Supermarkt und auf dem Weihnachtsmarkt speziell in der Vorweihnachtszeit kaum jemand entgehen kann, haben aber mit den populären christlichen Advents- und Weihnachtsliedern etwas gemeinsam: Sie bekommen nur selten neue Konkurrenz.

Denn auch die Musikauswahl beim Gottesdienst an Heiligabend ist meist wenig überraschend: Nicht fehlen darf „O du fröhliche“, auch „Stille Nacht“ steht hoch im Kurs. Musik, die wir vielleicht schon unser ganzes Leben kennen, sei eben Teil unserer Identität, sagt Popkantor Til von Dombois, der im Michaeliskloster Hildesheim auch an neuer Kirchenmusik arbeitet: „Menschen freuen sich bei einem Gottesdienst an Weihnachten eben auf das, was sie seit ihrer Kindheit kennen.“

Auch für den passionierten Popmusiker ist zuckrige Chor- und Orgelmusik zu festlichen Anlässen „absolut legitim und schön“. Aber haben neue Lieder und musikalische Stile dann an Weihnachten überhaupt eine Chance? Es gebe durchaus Beispiele dafür, sagt Musiker von Dombois: „Stern über Bethlehem“ etwa. „Das ist ein Lied für die ganze Familie, das es tatsächlich in den Kanon der viel gespielten Weihnachtslieder geschafft hat“. Und immerhin: Auch auf Platz 5 der meistgehörten Popsongs zur Weihnacht ist mit Sias „Snowman“ ein Song von 2018 vertreten.

Alexander Nortrup/EMA