"Es ist eine Freude mit Musik Licht und Hoffnung zu bringen."

Eine weiblich gelesene Person in weißem Anzug strahlt vor einer goldenen Orgel.
Bild: Nicole Gerding

Vor dreieinhalb Jahren floh Anastasiia Novos mit ihrer Familie aus Moskau. In ihrer neuen Heimat im Kirchenkreis Celle ist Novos Kirchenkantorin. Nicht nur an Weihnachten begeistert sie die Zuhörenden auf der Orgel oder dem Klavier mit klassischen Stücken, Pop- und sogar Jazzmusik.

Frau Novos, viele haben an Weihnachten einen festen Tagesablauf, der immer gleich ist. Haben Sie den auch?
Anastasiia Novos:
Nein, die Feiertage sehen bei mir immer unterschiedlich aus, je nachdem in welchen Gottesdiensten ich spiele. Letztes Jahr habe ich in vier Wochen 15 Gottesdienste begleitet und zwei Konzerte gespielt, da haben wir wenig Zeit, durchzuatmen. Trotzdem fühle ich keine Erschöpfung, sondern Kraft. Denn mein Beruf ist nicht nur Arbeit, sondern die Freude, durch Musik Licht und Hoffnung zu schenken. Ich möchte immer den biblischen Sinn in die Herzen bringen. Die Gäste sollen sich wohlfühlen. Viele kommen nur einmal im Jahr in die Kirche, erwarten dann etwas Besonderes. 

Sind Sie nervös, an Weihnachten vor größerem Publikum zu spielen?
Novos:
Im Gegenteil: Weihnachten hat eine  besondere Energie, das ganze Team hat eine große Verantwortung, bis hin zu den Kindern, die ihr Krippenspiel monatelang geübt haben. Dann die Atmosphäre zu erleben, die lächelnden Menschen – das füllt meinen Akku.

Haben Sie einen besonderen Weihnachtsmoment?
Novos:
Weihnachten heißt für mich,  sich verbunden fühlen. Letztes Jahr waren es die Stunden, die ein schwedischer Sänger bei meiner Familie verbracht hat – er wäre zwischen den Gottesdiensten allein gewesen, da haben wir ihn zum Raclette eingeladen.

EMA