Spenden für Katastrophenbewältigung in Deutschland und Europa nehmen zu

Eine Person gibt eine Dose an eine Person mit einem Kind auf dem Arm.
Bild: PAEEP/Diakonie Katastrophenhilfe

Hannover. Die Hochwasser in Süddeutschland, Tschechien, Polen und in Spanien haben das Spendenergebnis der Diakonie Katastrophenhilfe im Jahr 2024 maßgeblich beeinflusst. In der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat das evangelische Hilfswerk 1.780.649 Euro an Spenden erhalten. 

„Wir erleben immer häufiger Naturkatastrophen in unserer unmittelbaren Umgebung. Viele Menschen sind direkt betroffen. Dadurch wächst auch in unserer Region die Anteilnahme“, sagt Denise Irmscher, Referatsleiterin Diakonie Katastrophenhilfe in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und in der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe. „Ich danke allen Spender*innen, die mit ihrer Unterstützung maßgeblich dazu beitragen, dass humanitäre Hilfe dort geleistet werden kann, wo sie dringend benötigt wird.“ 

Das Spendenergebnis für die Diakonie Katastrophenhilfe war im zweiten Jahr in Folge rückläufig. Im Jahr 2024 hat das evangelische Hilfswerk rund 30 Millionen Euro Spenden erhalten, ein Rückgang um mehr als 19 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Der Ukrainekrieg war auch 2024 der bestimmende Grund für zweckgebundene Spenden, aber mit rückläufiger Tendenz. An zweiter Stelle folgten Spenden für die Hochwasserkatastrophen in Deutschland und Europa in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Jeder zehnte gespendete Euro ist dafür eingegangen. Für die Hilfe im bewaffneten Konflikt in Israel und Gaza spendeten die Menschen in Deutschland rund 2,1 Millionen Euro.

Seit Beginn des bewaffneten Konflikts im April 2023 durchlebt der Sudan die aktuell größte humanitäre Katastrophe der Welt. Mehr als 25 Millionen Menschen hungern. Dank eingegangener Spenden konnte die Diakonie Katastrophenhilfe lokale Notfall-Komitees landesweit unterstützen, die unter anderem Nahrungsmittel verteilen oder Gemeindeküchen betrieben. 1,5 Millionen Euro wurden für 140.000 Menschen bereitgestellt.

Auch die öffentlichen Mittel sind mit rund 26,5 Millionen Euro rückläufig. Ausnahme bildet das Auswärtige Amt, das die Mittel dank eines umfangreichen Hilfsprojekts in der Ukraine leicht erhöht hat. Durch geplante Kürzungen der Bundesregierung droht künftig jedoch bei den öffentlichen Mitteln ein drastischer Einbruch, wenn die Halbierungspläne der Bundesregierung beim Etat für Humanitäre Hilfe umgesetzt werden. Insgesamt konnte die Diakonie Katastrophenhilfe 79,7 Millionen Euro für Hilfsprojekte mit 98 lokalen, nationalen und internationalen Partnerorganisationen in ihren Programmen einsetzen. 

Die Diakonie Katastrophenhilfe wurde 1954 gegründet. Sie ist das Hilfswerk für humanitäre Hilfe der evangelischen Landes- und Freikirchen in Deutschland. Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen unterstützt sie Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und diese Notlage nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Die Hilfe wird unvoreingenommen von politischer Einstellung, Religion, Geschlecht, Hautfarbe und Nationalität geleistet. Dabei achtet das Hilfswerk auf strikte Neutralität und ist in seinen Entscheidungen unabhängig.

Diakonie Katastrophenhilfe