
Hermannsburg. Unter großer Anteilnahme aus dem In- und Ausland ist Missionsdirektor i.R. Ernst-August Lüdemann am 10. Januar 2025 zur letzten Ruhe geleitet worden. In der Geschichte des Ev.-Luth. Missionswerkes in Niedersachsen (ELM), der früheren Hermannsburger Mission, hat er tiefe Spuren hinterlassen: Angefangen mit seinem Theologiestudium am Missionsseminar 1957 über seine Aussendung nach Südafrika mit der Beauftragung einer Gemeindeaufbauarbeit unter der indischen Gesellschaft in der Großstadt Durban bis hin zur Berufung als Koordinator der ELM-Aktivitäten in den lutherischen Kirchen im Südlichen Afrika. Seine integrativen Fähigkeiten und seine klaren theologischen Vorstellungen veranlassten dann den Missionsausschuss, ihm 1989 das Leitungsamt im ELM mit Sitz in Hermannsburg anzuvertrauen.
In diese Tätigkeit als Missionsdirektor, die dann auch den Besuch und das Kennenlernen aller Arbeitsgebiete des ELM mit sich brachte, konnte er seine vielfältigen Auslandserfahrungen und seine vertrauensvollen Kontakte zu den Leitungspersönlichkeiten der Partnerkirchen fruchtbar einbringen. Ein wichtiger Meilenstein seines Dienstes stellte das 150 jährige Jubiläum des ELM im Jahre 1999 dar, bei dem die „Welt zu Gast“ in Hermannsburg war und die Weite der ökumenischen Beziehungen sichtbar wurde.
Geleitet von einer im Gebet, im Bibelstudium und in christlicher Gemeinschaft gegründeten Frömmigkeit war es für Lüdemann ganz entscheidend, die Wirksamkeit Gottes in der Vielfalt der weltweiten Kirche zu entdecken und darin offen zu sein für neue Herausforderungen. „Vision: Gemeinde weltweit“ – der Titel des Jubiläumsbuches war für ihn gleichzeitig Programm und Auftrag. Der Ruhestand seit 2003 bedeutete für ihn eine Fortsetzung dieses Auftrags innerhalb der Ortsgemeinde und wo immer er zu Diensten gerufen wurde. Als „Brückenbauer zwischen den Kulturen“ wird er schmerzlich vermisst werden. Er hinterlässt seine Frau Annemarie, 4 verheiratete Kinder und 9 Enkelkinder.