
Neuhaus. Mitten im tief verschneiten Hochsolling begann am 12. Januar 2025 für Andrea Maiwald ein neues Kapitel: In der ehemaligen Schlosskapelle in Neuhaus hat Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder Maiwald zur Pastorin ordiniert. Der festliche Gottesdienst, unter dem Motto „Wilde Heimat – wilde Kirche“, zog zahlreiche Menschen an, sodass die Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt war.
Andrea Maiwald hat einen ungewöhnlichen Weg ins Pfarramt genommen. Als studierte Religionslehrerin unterrichtete sie viele Jahre am Paul-Gerhard-Gymnasium in Dassel, bevor sie ihrem inneren Ruf folgte und sich für den Quereinstieg in den pastoralen Dienst entschied. Diese Entscheidung, so betonte Regionalbischöfin Ruck-Schröder in ihrer Ansprache, zeuge von starkem Willen und einer tiefen Begeisterung für den Glauben. „Als Lehrerin haben Sie gelernt, junge Menschen zu erreichen und klare Strukturen zu schaffen. Diese Fähigkeiten sind heute in Zeiten knapper Ressourcen von unschätzbarem Wert“, hob sie hervor.
Der Winter zeigte sich an diesem Tag von seiner schönsten Seite: Strahlender Sonnenschein hüllte die schneebedeckte Landschaft in ein malerisches Licht, das die feierliche Stimmung unterstrich. Musikalisch wurde der Gottesdienst von klangvoller Orgelmusik und dem Posaunenchor der Luthergemeinde Holzminden begleitet.
Superintendentin Christiane Nadjé-Wirth drückte ihre Freude aus, dass die vakante Pfarrstelle im Hochsolling durch Maiwald neu besetzt werden konnte. „Die Gemeinde hat ihre neue Pastorin schon bei innovativen Formaten wie ‚Sekt und Segen‘ an Silvester ins Herz geschlossen.“
Für Maiwald ist es die erste eigene Pfarrstelle, die sie in den Kirchengemeinden Hochsolling und der St.-Thomas-Gemeinde in Holzminden antreten wird. Ihre Wahlheimat beschreibt sie als „bodenständig, wild und gemütlich“. Genau die richtige Umgebung für einen Neuanfang in der „Wilden Kirche“.