Katholikentag endet mit Appell zu mehr Zuversicht

katholische Geistliche stehen auf den Stufen eines Gebäudes und predigen.
Bild: epd-bild/Paul-Philipp Braun

Erfurt/Hannover. In Erfurt ist am Sonntag der 103. Deutsche Katholikentag zu Ende gegangen. Im feierlichen Abschlussgottesdienst auf dem Domplatz rief der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, zu mehr Zuversicht auf. Religionen könnten den Menschen einen Sinn geben, der christliche Glaube könne entlasten. Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, rief dazu auf, die Demokratie zu verteidigen und mit Leben zu füllen. Am Schluss des Gottesdienstes wurde zum nächsten Deutschen Evangelischen Kirchentag eingeladen, der im kommenden Jahr in Hannover stattfindet.

Der Limburger Bischof Bätzing sagte, man werde den Krisen, die das Zusammenleben und die Zukunft unserer Erde bedrohen, „eher etwas entgegenhalten können, wenn wir den entspannten langen Atem des Vertrauens auf Gott mit einbringen“. Irme Stetter-Karp fügte hinzu, die Würde eines jeden Menschen „darf niemals mit Füßen getreten werden.“ Der öffentliche Raum und die Meinungsfreiheit müssten verteidigt und das Miteinander in der Gesellschaft gestärkt werden. Der christliche Glaube befreie aus Angst und Kleinmut.

Der fünftägige Katholikentag in Thüringens Landeshauptstadt stand unter dem Motto „Zukunft hat der Mensch des Friedens“. Mehr als 20.000 angemeldete Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben den Angaben zufolge das fünftägige Treffen besucht. Katholische Christen sind in Erfurt mit sechs Prozent eine Minderheit, in ganz Thüringen gehört nur noch etwa ein Viertel der Menschen einer der beiden großen Kirchen an.

Das Christentreffen war am Mittwochabend in Anwesenheit von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnet worden. Am Freitag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf einem Podium vor einer Ausweitung des Ukraine-Krieges gewarnt. Am Samstagabend äußerte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre Hoffnung auf ein Ende des Gaza-Krieges: „Wir müssen alles dafür tun, dass das Leid auf beiden Seiten endet“.

Die Konflikte in der Ukraine und Nahost waren neben den Folgen der Klimakrise und dem Missbrauchsskandal Schwerpunkt-Themen des Christentreffens. Gastgeber des nächsten Katholikentages im Jahr 2026 ist Würzburg. Alle zwei Jahre veranstaltet das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) einen Katholikentag, jeweils in einem anderen Bistum.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen