Ich gebe zu: Ich bin Silvester-Fan. Und ich gestehe Euch: Ich mag das Feuerwerk. Lautes Krachen um 0:00 Uhr. Der Himmel bunt bemalt. Alle heben ihren Blick. In der Seele ängstliches Bangen und heimliches Hoffen. Wir schauen zurück, nach vorne und umgekehrt. Böller und Raketen sind gewaltsam und wunderschön zugleich. Sie sind eine uralte Technik, die flüchtige Schönheit, Müll und Zerstörung in sich vereinen.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebräer 13,8)
Gemacht sind die leuchtenden Bomben dieses Abends aus Salpeter, Holzkohle und Schwefel. Gefüllt sind sie mit Meersalzen wie Strontium, Barium, Kupfer und Natrium, damit sie bunt sind. Allein sind diese Stoffe giftig. Zusammen erzeugen sie die schnell vergänglichen Lichtbilder. Was für krasse Gegensätze in dieser Nacht: Laut und leise, hell und finster, schön und schrecklich. Über allem steht die Zeit, die Vergänglichkeit, der Bruch. Und noch höher darüber steht: Die Kostbarkeit des Augenblicks.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebräer 13,8)
Der Silvester-Lärm soll das Böse vertreiben. Das Licht die Dunkelheit besiegen. Die Explosion den Bruch mit dem Alten markieren. Ja, darauf habe ich Lust. Wenn ich das leuchtende Rot sehe, denke ich an Liebe und Gefahr. In Blau sehe ich Kälte, Tiefe und Sehnsucht. Die gelben Explosionen stehen für die Sonne, ihre Wärme, aber auch für ihr höllisches Feuer. Im Grünen erscheint die Hoffnung, das Leben. Gleichzeitig ist es die Farbe für Gift und Übelkeit. Oh, habe ich Lust auf dieses Fest mit seiner Intensität. Alles ist da. Konzentriert. Essenz.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebräer 13,8)
Der Name von Silvester geht zurück auf jemanden, der gar nicht so spektakulär wirkte: Papst Silvester der Erste. Eher im Hintergrund sorgte er dafür, dass die Kirche den Übergang von einer „Untergrundorganisation“ zu einer „Staatsreligion“ schaffte. Ob das nun gut oder schlecht war, kann ich nicht beantworten. Es ist passiert. Und das ist ganz sicher auch der Grund, warum ich Christ sein kann, wofür ich zutiefst dankbar bin. Papst Silvester starb am 31.Dezember 335. Er überschritt mit seiner Kirche eine Schwelle und starb an einer.
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebräer 13,8)
Ja, ich bin Silvester-Fan. Weil dieses Fest wie das Leben ist: Es geht über Schwellen. Es ist bunt und voller Uneindeutigkeiten. Es ist flüchtig und deswegen kostbar. Es verliert sein Gift, wenn wir uns zusammentun und Gegensätze vereinen. Und es ist ganz und gar schön, wenn an allerhöchster Stelle der steht, der Gott und Mensch vereint und uns über die mächtigste aller Schwellen trägt:
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit (Hebräer 13,8)
Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit. Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.
Amen.
Hebräer 13, 8-9b