
Heute eine Erzählung aus dem Johannesevangelium. Jesus begegnet dort einer Frau in Samarien. Sie treffen an einem Brunnen aufeinander, und Jesus bittet sie, ihm Wasser zu geben.
Gesellschaftlich und allen Gepflogenheiten nach ist das damals unmöglich. Jesus bricht also mit den Üblichkeiten.
Sie beide gehören nicht zum gleichen Volk. Nicht zum gleichen Geschlecht. Sie ist nicht so eindeutig mit ihrem Kontakt zu Männern... Das stört die Konvention, aber eben nicht Jesus.
Was für ihn den Kontakt mit der Frau ermöglicht, ist deren Neugier und Offenheit. Sie hat eine Ahnung davon, dem Messias zu begegnen.
Das Himmelreich, das Jesus lebt und predigt, hat keine konventionellen Grenzen.
Aber harte Kanten, das dann doch. Die müssen auch benannt werden. Die Zugehörigkeit zu einem Volk oder einem Geschlecht gehören eben nicht dazu. Auch das muss benannt werden. Laut und international.
Amen.
Johannesevangelium 4,5–14
Spricht zu ihm die Frau: Herr, Du hast doch nichts, womit Du schöpfen könntest, und der Brunnen ist tief; woher hast Du denn lebendiges Wasser? Bist Du etwa mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Söhne und sein Vieh. Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.