Europäische Union zeichnet 17 zisterziensische Klosterlandschaften aus. Aus Niedersachsen ist das Kloster Loccum dabei.

Die Europäische Union hat 17 zisterziensische Klosterlandschaften aus fünf europäischen Ländern gestern (17.04.2024) im belgischen Antwerpen mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Aus Niedersachsen ist das Kloster Loccum (Landkreis Nienburg) Teil des ausgezeichneten Netzwerks „Cisterscapes connecting Europe“. Koordiniert hatte die Bewerbung der Landkreis Bamberg, auf dessen Gebiet das Kloster Ebrach liegt.

„Das ist ein großer Tag für uns alle. Wir sind jetzt Teil einer weiteren aktiven europäischen Familie! Das Kulturerbe-Siegel ist für uns eine Verpflichtung, uns weiter mit ganzer Kraft für die europäische Einheit zu engagieren!“ Das sagte der Bamberger Landrat Johann Kalb, Initiator des Projektes Cisterscapes connecting Europe am Mittwochabend bei der Siegelverleihung durch EU-Kommissarin Iliana Ivanova im Elisabeth Center Antwerpen.

Mit dem ersten Kulturerbe-Siegel, das künftig 17 Klöster aus Deutschland, Österreich, Polen, Slowenien und Tschechien tragen, bestätigt die Europäische Kommission die herausragende Rolle der Zisterzienser für die Europäische Integration. Die Expertenkommission würdigt Cisterscapes als europäisches Netzwerk, das auf einer starken gemeinsamen Geschichte fußt und das Potential hat, zu einem wichtigen Sprachrohr des europäischen Zusammenhalts zu werden. „Besonders überzeugt hat unser Zisterzienser-Wanderweg. Er stärkt den länderübergreifenden Austausch, die europäische Identität und lässt uns weiter zusammenwachsen“, so Landrat Kalb in seiner Festrede.

Seit 2019 bereits setzen Cisterscapes connecting Europe gemeinsame LEADER-Projekte um, die die ehemaligen Zisterzienserlandschaften mit ihren einzigartigen Natur- und Kulturschätzen für die lokale Bevölkerung und ein europäisches Publikum erfahrbar machen. Der 6.400 km lange Fernwanderweg „Weg der Zisterzienser“ ist dabei ein wichtiges verbindendes Element über alle beteiligten Klosterstätten hinweg.

„Ich freue mich sehr, dass die Europäische Kommission mit dem Kulturerbe-Siegel ein Netzwerk auszeichnet, das in ganz unterschiedlicher Ausgestaltung schon viele Jahrhunderte besteht – und das über Nationengrenzen hinweg. Wir sind stolz, dass wir als Kloster Loccum Teil dieses Netzwerks sind“, sagt Landesbischof Ralf Meister, der Abt des Klosters Loccum ist.

„Die Zisterzienser haben nicht nur geistlich, sondern auch kulturlandschaftlich viel geschaffen. Dies gilt es europaweit zu vermitteln. Denn die Werte vom Erhalt und Respekt vor der Natur, dem Schaffen von Rückzugs- und Kraftorten sind notwendig und aktueller denn je“, fasst Pastorin und Geschäftsführerin Birgit Birth vom Kloster Loccum den Anspruch der Kulturerbestätten zusammen.

Ihre tschechische Projektpartnerin Radka Ranochová vom Kloster Plasy beschreibt es so: „Wie die Zisterzienser in der Vergangenheit überschreiten auch wir heute die Grenzen der einzelnen Länder und suchen nach dem, was uns verbindet. Scheinbar vielfältige Klosterlandschaften (und im übertragenen Sinne auch EU-Staaten) weisen eine große Menge einheitlicher Elemente auf, man muss einfach stehen bleiben und sehen wollen.“

Insgesamt gibt es in der aktuellen Runde neben Cisterscapes sechs weitere Siegelträger in Spanien, den Niederlanden, Belgien, Finnland, Rumänien und Italien.

Bildmaterial vom Kloster Loccum und von der Preisverleihung zum Download

Weitere Statements, Informationen und Ansprechpersonen

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Hannover, den 18. April 2024

Pastor Benjamin Simon-Hinkelmann,
Pressesprecher der Landeskirche Hannovers

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E-Mail: benjamin.simon-hinkelmann@evlka.de