Brand in größter Holzkirche: Serienbrandstifter in Untersuchungshaft

Ein hellblaues Holzgebäude (eine Kirche), deren Fassade an der kurzen Seite beschädigt ist.
Bild: Christian Dolle

Clausthal-Zellerfeld. Nach dem Brand in Deutschlands größter Holzkirche in Clausthal-Zellerfeld im Juli ist ein 47-Jähriger aus Clausthal-Zellerfeld in das Visier der Ermittler geraten. Der Mann befinde sich aufgrund eines anderen Brandes im gleichen Ort wegen schwerer Brandstiftung in Untersuchungshaft und gelte auch in dem Verfahren um den Brand der historischen Marktkirche als Beschuldigter, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig auf Nachfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist der Mann dringend verdächtig, am Abend des 3. September die Fassade eines bewohnten Einfamilienhauses in Clausthal-Zellerfeld in Brand gesetzt zu haben. Die Polizei habe ein Ausbreiten des Feuers verhindern können, weil sie ihn als möglichen Brandstifter der historischen Marktkirche observieren ließ.

In der Vergangenheit hat der Clausthal-Zellerfelder laut Staatsanwaltschaft bereits wegen zahlreicher Brandstiftungsdelikte eine sechsjährige Gesamtfreiheitsstrafe verbüßt. Zuletzt sei er im Juli 2025 vom Landgericht Braunschweig zu einer weiteren, bisher nicht rechtskräftigen fünfjährigen Gesamtfreiheitsstrafe verurteilt worden. Deshalb war der 47-Jährige noch auf freiem Fuß.

Die im 17. Jahrhundert errichtete evangelisch-lutherische Marktkirche „Zum Heiligen Geist“ ist seit 2005 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft. Sie zählt neben den Fachwerkkirchen und den sogenannten Notkirchen, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, zu den wenigen erhaltenen Holzkirchen in Deutschland. Zur Schadenshöhe des Brandes gibt es bisher keine Angaben, die Ermittlungen dauern an.

epd Niedersachsen-Bremen