Präventions-Schulungen: Herausforderung in der Fläche

mehrere Papier-Zettel kleben an einer Wand. Darauf ist unter anderem folgender Text zu lesen: Was ist erlaubt?
Bild: Rebekka Neander

Welche Standards fehlen? Wo sind Rollen ungeklärt? Und welche Hilfe wäre möglich? Knapp 40 „Multiplikator*innen“ aus der Fläche der Landeskirche haben jetzt einen Tag lang auf Einladung der landeskirchlichen Fachstelle Sexualisierte Gewalt in Hannover auch zu diesen Fragen beraten.

Sie gehören zu der Gruppe der inzwischen mehr als 200 Personen, die im Bereich der Landeskirche ausgebildet sind, um Grundschulungen zur Prävention sexualisierter Gewalt für die Mitarbeitenden in Ehrenamt und Beruf anzubieten. Und dies mit Erfolg: Mehr als 18.000 Personen sind in der Statistik der Fachstelle inzwischen als geschult registriert.

Das Netzwerktreffen, das diesmal als Barcamp gestaltet war, zeigte, welche Themen und Sorgen aktuell drängen. Allem voran: große Ungleichheit in der personellen und zeitlichen Ausstattung in den Kirchenkreisen sowie in der Zahl der Menschen, die vor Ort jeweils zu schulen sind. Dies führe zu Überlastung und unbefriedigenden Situationen.

Überdies fehle es in den Kirchenkreisen oft an Informationen – auch zur finanziellen Unterstützung der Kirchenkreise durch die Landeskirche im Bereich der Prävention. Herausfordernd sei überdies immer wieder die Schärfung der eigenen Rolle: Wo beginnt die Verantwortung der Kirchenkreisleitung? Was gehört tatsächlich zum Aufgabenkatalog? 

Die Mitarbeitenden des Bereiches Prävention in der Fachstelle – Anuschka Lütje, Petra Eickhoff-Brummer, Torsten Beckmann-Loeks und Wiebke Seedorf – nahmen eine Reihe an Impulsen und Wünschen für ihre Arbeit auf landeskirchlicher Ebene mit.

Sie hatten zugleich aber auch Neuigkeiten und Nachrichten im Gepäck. So wird derzeit überlegt ob und wie sich die Vernetzung der Multiplikator*innen verändern muss, einfach weil ihre Zahl erfreulicherweise wächst. Eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitenden der Fachstelle Sexualisierte Gewalt und Multiplikator*innen wird hierfür Vorschläge entwickeln.

Rebekka Neander l EMA