Gifhorn. In einem Gottesdienst in der St.-Nicolai-Kirche ordinierte Regionalbischöfin Marianne Gorka am Sonntag Anna Sara Paeslack. Mit diesem Schritt tritt Paeslack nach langen Ausbildungsjahren in Studium und Vikariat endgültig in den Dienst als Pastorin in der Martin-Luther-Gemeinde Gifhorn ein.
In ihrer Ansprache knüpfte Regionalbischöfin Gorka an den Ordinationsvers aus 1. Korinther 3,16 an: „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“ Sie betonte: „Entscheidend sind nicht Mauern und Steine, sondern die Menschen. Sie bilden den Tempel Gottes. Ihr Auftrag, Frau Paeslack, wird es sein, die Menschen daran zu erinnern, was für jede Gemeinde das Wichtigste ist: Erbauung. Kirche ist eine Gestaltungsaufgabe. Finden Sie Ihre Antworten und wirken Sie daran mit, dass Gottes Geist erkennbar wird, die Gemeinde bewegt und motiviert.“
Start in die Pfarrstelle mit Gottes Hilfe
Für Sara Paeslack markierte die Ordination den Höhepunkt eines langen Weges – und zugleich den Beginn einer neuen Aufgabe: „Die Ordination bedeutet für mich, dass der Ausbildungsweg abgeschlossen ist und man nun vollwertig ausgebildet ist. Gerade nach so einem langen Studium und der Vikariatsphase, in der es immer wieder Prüfungen gibt, ist das der Moment, an dem ich endlich in dem Beruf arbeiten darf, den ich immer haben wollte.“
Gleichzeitig sei die Ordination mehr als ein Abschluss: „Es ist auch ein Start, weil man nun mit Gottes Hilfe in den Beruf hineintritt. Besonders wichtig war mir, dass an diesem Tag die Menschen dabei waren, die mich bisher begleitet haben.“
Früh hat Paeslack für sich entdeckt, dass sie im kirchlichen Dienst ihren Weg sieht. Mit 14 Jahren absolvierte sie die Ausbildung zur Jugendleiterin, gestaltete Jugendgottesdienste und Konfirmandenarbeit und leitete Freizeiten. Ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Evangelischen Jugend Leine-Solling festigte ihren Wunsch, Theologie zu studieren.
An der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel und an der Ruhr-Universität Bochum setzte sie sich intensiv mit Bibelwissenschaft, Sprachen und kirchlicher Praxis auseinander. Sie bestand die Sprachprüfungen in Hebräisch, Griechisch und Latein, engagierte sich hochschulpolitisch und arbeitete in der alttestamentlichen Forschung mit. Nach dem 1. Theologischen Examen 2022 begann das Vikariat – zunächst in Buxtehude, dann in der St.-Georgs-Kirchengemeinde Meinersen. „Im Vikariat konnte ich vieles ausprobieren und merken, wo meine Schwerpunkte liegen. Ich habe gemerkt: Ich will einfach in der Gemeinde arbeiten – unter Menschen sein, sie begleiten und mit ihnen zusammen Gemeinde gestalten“, fasst Paeslack zusammen.
„Mein Herz schlägt für Gottesdienste“
Für ihre erste Pfarrstelle formuliert sie ein klares Anliegen: „Ich gehe mit offenem Herzen und offenem Blick in die Gemeinde und möchte mir zunächst anschauen, was gebraucht wird.“ Zugleich benennt sie ihre besonderen Interessen: „Mein Herz schlägt für Gottesdienste, für Lobpreis- und Band-Arbeit und für die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren.“
Unterstützt wurde Sara Paeslack in der Ordination von Menschen, die ihren Weg in besonderer Weise geprägt haben. Ihre Kindheitsfreundin Anna Barnkothe, mit der sie seit Kindergartenzeiten eng verbunden ist, assistierte ebenso wie die Pastoren Julia und Oliver Flanz, die sie bereits in ihrer Heimatgemeinde kennengelernt und später im Vikariat begleitet haben – für Paeslack „geistliche Eltern“ und bis heute enge Freunde. Auch Daniela Freesemann, Mitvikarin aus Kurs 18, war an diesem Tag an ihrer Seite.
Zu den weiteren Assistent:innen gehörten Superintendent Michael Glawion, der ihr im Vikariat in Buxtehude wichtige Impulse gab, sowie Isabell Kowalk, Vorsitzende des Kirchenvorstands ihrer neuen Gemeinde. Jan Mönnich, Kirchenkreisjugendwart im Kirchenkreis Leine-Solling, prägte sie als Konfirmator, Mentor im Freiwilligen Sozialen Jahr und durch seine Jugend- und Bildungsarbeit. Schließlich stand auch Annika Isack, Freundin aus Studienzeiten in Wuppertal und Mitbewohnerin während der Corona-Zeit, im Kreis derer, die Paeslack während der Ordination begleiteten.
Ein überraschender Moment waren der Ein- und Auszug: Von der Orgel erklang die Star-Wars-Melodie „A New Hope“. Für Paeslack hat dieses Stück persönliche Bedeutung: „Ich habe es schon bei meinem Examensgottesdienst spielen lassen. Es steht für die Zusage, dass Jesus uns retten wird und wir mit ihm die Ewigkeit verbringen können. Für meine Ordination war es die passende Botschaft: Jesus ist da – in meinem Dienst und in der neuen Gemeinde.“