Kirchliche Partnerschaft auf europäischer Ebene vertieft
Ein Zeichen lebendiger Kirchenverbundenheit und europäischer Partnerschaft setzte das Kollegium des Landeskirchenamtes der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers mit seiner diesjährigen Klausurtagung. Vom 22. bis 26. August widmeten sich die Mitglieder des Kollegiums in Hermannstadt/Sibiu in Rumänien dem internen Austausch wie der Pflege der partnerschaftlichen Beziehungen zur Evangelischen Kirche in Rumänien.
Die internen Beratungen fanden in konzentrierter Atmosphäre im Gästehaus Michelsberg in Cisnădioara statt. Auf der Agenda standen zentrale theologische, strukturelle und organisatorische Themen der hannoverschen Landeskirche.
Ein besonderer Fokus der Reise lag auf der Begegnung mit der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses (A.B.) in Rumänien. In mehreren Gesprächen mit deren leitendem Geistlichen, Bischof Reinhart Guib, standen gemeinsame kirchliche sowie politische Themen im Fokus.
Ein besonderer Moment der Reise war der gemeinsame Sonntagsgottesdienst in der Evangelischen Stadtpfarrkirche in Hermannstadt, bei dem Landesbischof Ralf Meister die Predigt hielt. „Dass ich hier predigen durfte, ist für mich ein Zeichen lebendiger Kanzelgemeinschaft“, sagte Meister im Anschluss.
Beide Kirchen – die Landeskirche Hannovers wie die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien – sind Mitglieder des Lutherischen Weltbundes (LWB). Bereits in den 1950er-Jahren gelang es Bischof D. Friedrich Müller-Langenthal, die Verbindung zum LWB trotz der politischen Lage hinter dem Eisernen Vorhang aufrechtzuerhalten. 1963 nahm er an der IV. Vollversammlung des LWB in Helsinki teil, 1964 wurde die Evangelische Kirche A.B. in Rumänien offiziell als Mitglied aufgenommen. In seiner Funktion als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) unterstrich Landesbischof Meister die besondere geschichtliche und geistliche Verbundenheit beider Kirchen.
Zum offiziellen Besuchsprogramm gehörten ein Rundgang durch das Friedrich-Teutsch-Kultur- und Begegnungszentrum sowie der Besuch des Theologischen Instituts in Hermannstadt – beides Orte mit großer Bedeutung für das evangelische Leben und die theologische Ausbildung in Siebenbürgen.
Den Abschluss der Reise bildete ein festlicher Empfang, bei dem die kirchenleitenden Personen der Landeskirche Hannovers und die Amtsleitenden der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien zusammenkamen. Dabei standen die gewachsene Verbundenheit beider Kirchen sowie der intensive geistliche und institutionelle Austausch im Mittelpunkt.