Lüneburg. Die wegen Schäden im Gewölbe gesperrte St.-Nicolai-Kirche in Lüneburg kann ab Montag (28. Juli) zumindest ihre Turmhalle wieder für Besucher öffnen. „In der Turmhalle wurde ein Sicherungsnetz installiert, das vor eventuell herabfallenden Steinchen schützt“, sagte Pastorin Almuth Wiesenfeldt am Mittwoch. Wegen Rissen im Gewölbe musste die mehr als 600 Jahre alte gotische Backstein-Basilika Anfang Februar komplett schließen.
Von der Turmhalle aus könnten Besucher zumindest wieder ins Mittelschiff der Kirche blicken, das von einem 29 Meter hohen Sternengewölbe gekrönt wird, erläuterte die evangelische Pastorin. Die Turmhalle ist von montags bis sonnabends geöffnet. Von 11 bis 17 Uhr sind ehrenamtliche Kirchenwächterinnen und -wächter vor Ort. Auch Stadtführungen und Turmführungen sind wieder möglich.
Der Kirchenraum selbst darf erst betreten werden, wenn auch dort Netze gespannt sind. Das wird laut Wiesenfeldt aber noch bis 2026 dauern. Die Netze würden speziell für die Nicolaikirche angefertigt, und die Anbringung müsse dem Denkmalschutz entsprechen.
Parallel zur Notsicherung durch Netze laufen laut der Pastorin die Untersuchungen weiter, was die Risse verursacht. Ergebnisse sollen im kommenden Jahr vorliegen. Anschließend könne die Sanierung geplant werden, die voraussichtlich mehrere Millionen Euro kosten wird. Dafür ruft die Kirchengemeinde zu Spenden auf.
St. Nicolai ist eine der drei großen Innenstadtkirchen in Lüneburg. Erste Schäden im Gewölbe waren im Sommer 2022 aufgetreten. Um eine umfassende Sanierung vorzubereiten, ließ die Gemeinde den Innenraum im Sommer 2024 mit einem Laserscanner vermessen. Im Januar 2025 stieg eine Kameradrohne auf, um die Schäden zu kartieren.