In der größten Holzkirche in Deutschland hat es in der Nacht ein Feuer gegeben. Die Löscharbeiten mit mehr als 100 beteiligten Einsatzkräften dauerten Stunden. Die Polizei ermittelt wegen möglicher Brandstiftung.
Clausthal-Zellerfeld. Der Brand in der historischen Marktkirche in Clausthal-Zellerfeld in der Nacht zum Sonntag ist möglicherweise vorsätzlich gelegt worden. «Dem ersten Anschein nach spricht alles für eine Brandstiftung», teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am Montag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Am Sonntag habe es eine vorläufige Festnahme gegeben, der Verdächtige sei aber mangels dringenden Tatverdachts wieder entlassen worden.
Oberstaatsanwalt Christian Wolters zufolge wird sich ein Sachverständiger im Laufe des Montags den Brandort ansehen. Zur Schadenshöhe konnten Staatsanwaltschaft und Polizei noch keine Angaben machen.
Der evangelische Kirchenkreis Harzer Land sorgt sich vor allem um die neue Orgel des schweizerischen Orgelbauers Goll aus Luzern. «Da die am 1. Advent 2022 eingeweihte Goll-Orgel hinter der Wand steht, an der es gebrannt hat, ist unsere Sorge groß, was wir vorfinden, wenn wir die Kirche wieder betreten und Fachleute den Schaden einschätzen können», sagte Superintendentin Ulrike Schimmelpfeng dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Schimmelpfeng dankte den Feuerwehrmännern und -frauen für ihren couragierten Einsatz. «Der Schreck, dass es an unserer Marktkirche brannte, war groß, am Sonntagmorgen waren wir zugleich alle dankbar, dass nicht noch mehr passiert ist.»
Die Feuerwehr wurde den eigenen Angaben zufolge gegen 00.40 Uhr alarmiert. Die in der Kirche installierte Brandmeldeanlage habe den Alarm direkt bei der Leitstelle in Goslar ausgelöst. Dadurch sei der Brand frühzeitig bemerkt worden. Der „sicherlich nicht unerhebliche Schaden“ beschränke sich deshalb auf einen geringeren Teil des Gebäudes.
Als der Brandmeister vom Dienst an der Einsatzstelle eintraf, brannte es laut Feuerwehr hinter der Fassade, auf der Ostseite der Kirche, vom Boden bis unter dem Dachüberstand. Weil die Gefahr bestanden habe, dass sich der Brand ins Dachgeschoss ausbreitet, seien weitere Wehren alarmiert worden. Von drei Drehleitern aus sei die Fassade von außen geöffnet und Löschwasser aufgebracht worden. Zudem seien mehrere Trupps unter Atemschutz in der Kirche im Einsatz gewesen.