
Loccum. Am Samstag fand in Loccum der feierliche Abschluss der zweiten Fortbildungsreihe „Expert:innen Friedensbildung“ statt. Zehn neue Fachkräfte erhielten ihr Zertifikat und erweitern damit den bestehenden Pool qualifizierter Referentinnen und Referenten für zivile Konfliktbearbeitung in Niedersachsen.
„Seit 2019 gibt es in Niedersachsen einen Pool von Expertinnen und Experten für zivile Konfliktbearbeitung, die in einer 5-moduligen Fortbildungsreihe qualifiziert worden sind, um in der Schule und in der außerschulischen Bildung die Wirkungsweisen und Möglichkeiten ziviler Konfliktbearbeitung zu vermitteln. Dabei dienen ihre Erfahrungen als Fachkräfte für zivile Konfliktbearbeitung im In- und Ausland als Ausgangspunkt und Gegenstand, um mit Jugendlichen über Konflikte, ihre Ursachen und Auswirkungen und über die Möglichkeiten der gewaltfreien Konfliktbearbeitung – im Kleinen wie im Großen – zu arbeiten“, sagt Susanne Umbach, Koordinatorin Friedensbildung am Niedersächsischen Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ).
Der Pool der Referentinnen und Referenten wird von der Koordinierungsstelle Friedensbildung am NLQ in Kooperation mit der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen betreut. Die zweite Fortbildungsrunde wurde – wie bereits der erste Durchgang – durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Konföderation und die Evangelische Erwachsenenbildung gefördert.
Mit Abschluss des zweiten Durchgangs stehen ab Juli 2025 insgesamt 25 qualifizierte Referentinnen und Referenten zur Verfügung. Sie können über das NLQ oder die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen angefragt werden.
Felix Paul, Beauftragter für Friedensfragen der Landeskirche Hannovers und Mitglied des Planungsteams, ergänzt: „Die Fortbildung hat einmal mehr gezeigt, wie vielfältig und komplex Friedensbildung ist. Allein die Hintergründe der Teilnehmenden – von Diakoninnen und Diakonen über Menschen mit langjähriger Erfahrung in internationalen Friedenseinsätzen – haben gezeigt, dass es sich lohnt, Frieden und zivile Konfliktbearbeitung in unterschiedlichen Ansätzen zu diskutieren. Hinzu kam, diese zu reflektieren und daraus etwas zu entwickeln, was anderen Menschen die Zusammenhänge unterschiedlichster Instrumente der Friedensbildung und -konsolidierung näherbringt. Ich bin sehr froh, dass wir eine solche Diversität abbilden. Zusammen mit dem ersten Jahrgang haben wir eine breite Grundlage geschaffen. Ich freue mich, wenn zahlreiche Anfragen aus schulischen und außerschulischen, speziell natürlich auch kirchlichen, Kontexten ihren Weg zu den Referentinnen und Referenten finden, und möchte mich bei allen Mitwirkenden und Unterstützenden ganz herzlich bedanken.“
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung in Loccum erhielten die Teilnehmenden ihre Zertifikate im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern aus Kirche, Bildungsinstitutionen und Ministerium. Neben kurzen Ansprachen und Grußworten bleibt auch Raum für persönlichen Austausch. Die Teilnehmenden präsentieren zudem ihre im Rahmen der Praxisphase entwickelten Unterrichtsplanungen, die künftig in schulischen und außerschulischen Kontexten zum Einsatz kommen.