
Sandbostel. Die NS-Gedenkstätte Sandbostel bei Bremervörde plant rund um den 80. Jahrestag der Befreiung des Stalag X B Sandbostel ein umfangreiches Programm. Schon jetzt hätten viele Angehörige ehemaliger Insassen aus ganz Europa ihren Besuch angekündigt, teilte der Leiter der Gedenkstätte, Andreas Ehresmann, mit. Im vergangenen Jahr hätten mehr als 12.000 Menschen die Gedenkstätte besucht.
Am 29. April 1945 befreite die britische Armee etwa 14.000 Kriegsgefangene und 7.000 KZ-Häftlinge aus dem Lager. Für den Jahrestag werde eine besondere Gedenkveranstaltung vorbereitet, sagte Ehresmann. Bereits vorher sei ein Gedenkmarsch vom Bremer Denkort Bunker Valentin nach Sandbostel geplant. Dieser erinnere an einen Todesmarsch kurz vor Kriegsende von KZ-Häftlingen aus dem Wilhelmshavener und Bremer Raum nach Sandbostel.
Im NS-Lager Sandbostel waren mehr als 300.000 Kriegsgefangene aus über 55 Nationen interniert, darunter mehr als 70.000 Soldaten der Roten Armee. Besonders ihnen versagte die Wehrmacht den Schutz durch das Kriegsvölkerrecht. Tausende Gefangene starben im Lager und seinen Arbeitskommandos an Entkräftung, Hunger und Mangelerkrankungen. Die genaue Zahl ist Ehresmann zufolge bis heute nicht bekannt.