Die Taufe ist mehr als nur eine schöne Tradition. Sie ist eines der wichtigsten Rituale in der evangelischen Kirche und ein Sakrament – eine heilige Handlung, in der Gottes Zuwendung für uns Menschen sichtbar wird. Mit Wasser und im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes wird der Täufling in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen.

Die Taufe ist ein Geschenk Gottes. Sie symbolisiert:

• Zugehörigkeit: Ihr Kind wird Teil einer großen, weltweiten Gemeinschaft.
• Schutz und Segen: Gott verspricht, Ihr Kind auf seinem gesamten Lebensweg zu begleiten.
• Neuanfang: Die Taufe steht für die Reinigung von Schuld und den Beginn eines Lebens mit Christus.

Auch wenn jede Taufe individuell gestaltet wird, gibt es einen festen Rahmen, der dem Gottesdienst eine Struktur gibt. So können Sie sich den Ablauf vorstellen:

1. Eröffnung und Begrüßung: Die Gemeinde versammelt sich, und der Pastor oder die Pastorin begrüßt die Tauffamilie.
2. Lesungen und Gebete: Aus der Bibel werden Texte gelesen, die zur Taufe passen, und gemeinsam wird gebetet.
3. Glaubensbekenntnis: Die Eltern und Paten bekennen gemeinsam mit der Gemeinde den christlichen Glauben.
4. Tauffrage: Sie werden gefragt, ob Sie Ihr Kind im christlichen Glauben erziehen möchten. Die Paten versprechen, Sie dabei zu unterstützen.
5. Die Taufhandlung: Der Höhepunkt des Gottesdienstes. Der Pastor oder die Pastorin gießt dreimal Wasser über den Kopf des Kindes und spricht die Taufformel.
6. Der Taufspruch: Ein von Ihnen ausgewählter Bibelvers wird Ihrem Kind als Lebensmotto zugesprochen.
7. Segen und Taufkerze: Der Täufling wird gesegnet, und oft wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet – ein Symbol für das Licht Christi.
8. Vorstellung: Das getaufte Kind wird der Gemeinde vorgestellt, die es mit Applaus willkommen heißt.

Eine Taufe will gut geplant sein. Die folgenden Antworten auf häufig gestellte Fragen helfen Ihnen dabei.

Nehmen Sie einfach Kontakt mit dem Pfarramt Ihrer örtlichen Kirchengemeinde auf. Dort erfahren Sie die möglichen Tauftermine und können ein Taufgespräch mit dem Pastor oder der Pastorin vereinbaren. Über unsere Gemeindesuche finden Sie schnell und einfach Ihre zuständige Kirche.

Die Taufe selbst ist ein Geschenk und daher kostenlos. Wenn Sie besondere Wünsche für musikalische Gestaltung oder Blumenschmuck haben, können dafür Kosten anfallen. Viele Familien geben nach dem Gottesdienst eine freiwillige Spende für die Arbeit der Gemeinde.

Ja, das ist oft möglich. Die evangelische Kirche freut sich über jedes Kind, das getauft werden soll. Voraussetzung ist in der Regel, dass mindestens ein Elternteil oder ein Pate Mitglied der Kirche ist und Sie als Eltern die christliche Erziehung unterstützen. Sprechen Sie offen mit Ihrem Pastor oder Ihrer Pastorin. Sie finden gemeinsam einen guten Weg.

Paten sind wichtige Begleiter für Ihr Kind. Sie versprechen, bei der christlichen Erziehung zu helfen und für das Kind da zu sein.

• Wer kann Pate werden? Das Patenamt kann übernehmen, wer getauft, konfirmiert und Mitglied einer christlichen Kirche ist.
• Taufe ohne Paten? In Ausnahmefällen ist eine Taufe auch ohne Paten möglich. Meist wird aber mindestens ein Pate gewünscht. Auch hier gilt: Das persönliche Gespräch mit Ihrem Pfarramt klärt Ihre individuellen Möglichkeiten.

Weitere Fragen & Antworten zum Thema Taufe finden Sie auf unserer FAQ-Seite.

Die Taufe ist Ihr Fest. Bringen Sie gerne eigene Ideen ein, um den Gottesdienst noch persönlicher zu machen.

Der Taufspruch ist ein biblisches Wort, das Ihr Kind ein Leben lang begleiten soll. Er ist wie ein guter Wunsch von Gott. Stöbern Sie in unserer Auswahl an beliebten Taufsprüchen oder finden Sie Ihren ganz persönlichen Vers auf die-bibel.de.

„Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“ (Psalm 91,11)

„Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“ (Psalm 139,5)

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Römer 12,21)

Mit den Fürbitten bringen Familie, Paten und Freunde ihre ganz persönlichen Wünsche für das Kind vor Gott. Hier sind einige Beispiele als Inspiration:

• „Wir bitten für [Name des Kindes], dass es immer Menschen an seiner Seite hat, die es lieben, ihm zuhören und es auf seinem Weg begleiten.“
• „Wir bitten für die Eltern und Paten, dass sie die Kraft und Geduld haben, ihr Kind im Glauben zu erziehen und ihm ein Vorbild sind.“
• „Wir bitten für uns alle, dass wir offenbleiben für die Freude und das Wunder, das jedes neue Leben bedeutet.“

Die Taufe ist ein Grund zum Feiern! Doch was schenkt man und wie gratuliert man am besten?

Ein Taufgeschenk sollte von Herzen kommen. Es muss nicht teuer sein, sondern soll dem Kind eine bleibende Erinnerung schenken.

Klassiker: Eine personalisierte Kinderbibel, ein Kreuz für das Kinderzimmer oder ein Taufkettchen.

Wie viel Geld schenkt man zur Taufe? Ein Geldgeschenk ist immer willkommen, um zum Beispiel für den Führerschein oder die Ausbildung zu sparen. Der Betrag hängt von Ihrer Beziehung zum Kind ab. Üblich sind Beträge zwischen 25 und 100 Euro.

Persönliches: Ein selbst gestaltetes Fotoalbum mit Bildern vom ersten Lebensjahr oder ein gepflanzter Baum im Garten.

Eine Karte mit persönlichen Worten ist eine wunderbare Geste. Wünschen Sie dem Kind und der Familie alles Gute und Gottes Segen. Ein schöner Taufspruch oder ein kurzes Gedicht können Ihre Glückwünsche wunderbar ergänzen.

Die Taufe ist ein einmaliger und sehr persönlicher Schritt. Zögern Sie nicht, Kontakt mit einem Pastor oder einer Pastorin in Ihrer Nähe aufzunehmen. In einem persönlichen Gespräch können alle Ihre Fragen in Ruhe geklärt werden. Wir freuen uns darauf, Sie und Ihr Kind kennenzulernen!