Kirchliche Vertreterinnen und Vertreter besuchen Einrichtung der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen in Bramsche

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Eine große Gruppe posiert vor Nadelbäumen.
Bild: LAB NI
Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen Kirchen in Niedersachsen waren zu Gast im Auffangzentrum der Landesaufnahmebehörde in Bramsche. Unter anderem nahmen der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Thomas Adomeit (8.v.l.), Landesbischof Ralf Meister (9.v.l.), Landesbischof Dr. Oliver Schuegraf (2.v.l.), die Bevollmächtige der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Dr. Kerstin Gäfgen-Track (1.v.l.), und der Präsident der LAB NI, Klaus Dierker, teil. – Bild herunterladen

Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen Kirchen in Niedersachsen haben am Dienstag (16.09.2025) das Ankunftszentrum Bramsche der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen (LAB NI) besucht. Bramsche ist als eines von zwei Ankunftszentren der LAB NI ein zentraler Ort für neuankommende geflüchtete Personen in Niedersachsen. 35 Gebäude stehen hier für Verwaltungstätigkeiten sowie die Unterbringung von rund 1000 Personen und deren Betreuung zur Verfügung. Der Termin war vor einigen Monaten bei einem Gespräch zwischen der Leitung der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen und dem Rat der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen verabredet worden.

In den Gesprächen zwischen den kirchlichen Vertreterinnen und Vertretern und den Mitarbeitenden aus der LAB NI stand die grundlegende Arbeit im Vordergrund, die die Mitarbeitenden der Landesaufnahmebehörde sowie beauftragte Dienstleister vor Ort übernehmen. Zudem fand ein Austausch über eine sich verändernde Aufnahmepolitik sowie eine verschärfte öffentliche Debatte über die Aufnahme von geflüchteten Menschen in unserem Land statt.

„Wir sind dankbar für die Begegnungen an diesem Ort, der für viele Menschen der erste Anlaufpunkt in unserem Land ist. Mit diesem Ort sind viele Hoffnungen, aber auch Unsicherheiten verbunden ist. Die große Aufgabe für geflüchtete Menschen ist es, sich völlig neu zu orientieren und einen Weg in eine andere Zukunft zu finden. Wir danken allen Mitarbeitenden der Landesaufnahmebehörde für die Arbeit, die sie hier tun. Sie übernehmen gesellschaftlich eine hohe Verantwortung. Mich überzeugt der konsequente Einsatz für die Menschenwürde der Geflüchteten. Dafür gebührt ihnen unser großer Respekt,“ sagte Oberlandeskirchenrätin Dr. Kerstin Gäfgen-Track, Bevollmächtigte der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Bei der Unterbringung auf dem gut 17 ha großen Gelände achten die Mitarbeitenden auf die individuellen Lebensumstände der geflüchteten Personen. So werden Familien und Alleinreisende getrennt und möglichst sozialverträglich untergebracht. Besonders vulnerable Schutzbedürftige wie alleinreisende Frauen und Frauen mit Kindern können auf Wunsch in einem separaten Frauenhaus wohnen.

Ein wesentlicher Gesprächsinhalt war die aktuelle Zusammenarbeit zwischen Kirchen und der LAB NI sowie die Frage einer möglichen Intensivierung der Kooperation.

„Dieser Ort spiegelt die Humanität des aufnehmenden Landes. Hier erweist sich, wie ein demokratischer Rechtsstaat die Menschenwürde wahrt und sie auch jenen gewährt, die weder durch ethnische Herkunft, Nationalität oder Kultur mit unserem Land verbunden sind. Verliert unsere Gesellschaft diese Haltung, entreißen wir der Mitte unserer Demokratie das Humanum. Es bleibt unser gemeinsames Anliegen, den Dialog um Fragen von Flucht, Asyl und Migration sachlich und respektvoll weiterzuführen. Als Kirchen werden wir die Arbeit der Aufnahmebehörde in Bramsche und an den weiteren Standorten engagiert unterstützen,“ so Landesbischof Ralf Meister (Hannover), der als Mitglied des Rates der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen an der Begegnung teilnahm.

„Wir freuen uns sehr, Sie hier heute bei uns begrüßen zu dürfen. Es ist die gemeinsame Aufgabe unserer Institutionen an einem Strang zu ziehen, stetig miteinander im Austausch zu bleiben und entschieden gegen populistische Narrative vorzugehen“, sagte Klaus Dierker, Präsident der LAB NI.

An dem Gespräch nahmen von kirchlicher Seite der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Bischof Thomas Adomeit (Oldenburg) sowie die Ratsmitglieder Landesbischof Ralf Meister (Landeskirche Hannovers), Landesbischof Oliver Schuegraf (Landeskirche Schaumburg-Lippe), Dr. Jens Lehmann (Präsident des Landeskirchenamts der Landeskirche Hannovers) teil. Zu der kirchlichen Delegation gehörten außerdem Regionalbischof Friedrich Selter (Sprengel Osnabrück) Superintendent Joachim Czierpka (Kirchenkreis Bramsche) und weitere kirchliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Von Seiten der LAB NI und des Landes Niedersachsen waren Klaus Dierker (Präsident), Sylvio Urner (stellv. Standortleiter Ankunftszentrum Bramsche), Corinna Dech (Sachgebietsleiterin Sozialer Dienst), Anette Dieckhoff (Fachgebietsleiterin Ausländerrecht & Integriertes Rückkehrmanagement) sowie Nina Jahnen  und Jonas Hartwig (Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit) und Inga Zielinski, Ministerium für Inneres, Sport und Digitalisierung (Leiterin Referat 61: Flüchtlings- und Migrationspolitik, zentrale Flüchtlingsaufnahme, Spätaussiedler, Aufsicht Landesaufnahmebehörde) und Gennadi Vogel, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF; Leiter Referat 41G, Außenstelle Bramsche im Ankunftszentrum) bei dem Treffen anwesend.


Hannover, den 18. September 2025

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