Brand in größter Holzkirche: Fassade wird mit Fichtenholz repariert

Ein hellblaues Holzgebäude (eine Kirche), deren Fassade an der kurzen Seite beschädigt ist.
Bild: Christian Dolle

Ein vermutlich vorsätzlich gelegtes Feuer hatte im Juli im Harz Deutschlands größte Holzkirche beschädigt. Für die Reparatur wollen die Niedersächsischen Landesforsten nun passende Fichtenstämme fällen.

Clausthal-Zellerfeld. Nach dem Brandschaden in Deutschlands größter Holzkirche in der Harzstadt Clausthal-Zellerfeld soll das Gebäude mit Harzer Fichtenholz repariert werden. Dafür wählen die Niedersächsischen Landesforsten im Stadtwald derzeit die geeigneten Bäume aus, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Für die Reparatur der Fassade sind 40 Fichtenstämme vorbereitet, die bereits rund 100 Jahre alt sind. Die Holzernte hat in dieser Woche begonnen.

Bei dem Brand in der 1642 eingeweihten evangelischen Kirche mit mehr als 2.000 Sitzplätzen waren im Juli die Fassade und der Dachstuhl beschädigt worden. Das Feuer wurde vermutlich vorsätzlich gelegt. Tatverdächtig ist ein Mann aus Clausthal-Zellerfeld, der sich bereits aufgrund eines anderen Brandes in Untersuchungshaft befindet. Die genaue Schadenshöhe steht bislang noch nicht fest.

Wie Förster Christian Schulz berichtete, sind die regionalen Fichtenstämme für die Reparatur des Schadens bestens geeignet. Das Holz zeige gleichmäßigen Wuchs, homogene Jahresringe und die erforderliche Stabilität. Das Fällen dieser Bäume schaffe nun Platz für nachwachsende Laubbäume wie Bergahorn oder Buchen. Die geernteten Stämme werden zunächst in ein Holzsägewerk bei Gifhorn gebracht, dort zugeschnitten und dann getrocknet.

Die Marktkirche werde für Sanierungen und Schönheitsreparaturen auch in Zukunft immer wieder frisches Nadelholz benötigen, sagte Forstwirtschaftsmeister Alexander Frese von den Landesforsten: „Schließlich wollen sich unsere Kinder und Enkelkinder noch lange an diesem wunderschönen Jahrhundertbauwerk erfreuen.“

Die evangelisch-lutherische Marktkirche „Zum Heiligen Geist“ ist seit 2005 als Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung eingestuft. Sie zählt neben den Fachwerkkirchen und den sogenannten Notkirchen, die nach dem Zweiten Weltkrieg errichtet wurden, zu den wenigen erhaltenen Holzkirchen in Deutschland. Nach dem Brand ist sie inzwischen wieder geöffnet.

epd Niedersachsen-Bremen