Schlankere Kirche: Landessynode will Zukunftsprozess fortsetzen

Bild: Jens Schulze

Bis 2035 will die hannoversche Landeskirche ihre Ausgaben um 30 Prozent senken. Wie genau das passieren soll, hat die Landessynode bislang noch nicht konkretisiert. Das soll bis 2028 in der Fortsetzung eines laufenden Zukunftsprozesses geschehen.

Hannover. Die Synode der hannoverschen Landeskirche will einen 2023 begonnenen Zukunftsprozess zur strukturellen, finanziellen und personellen Neuausrichtung der Kirche fortsetzen. Auf der letzten Tagung der laufenden Amtsperiode empfahlen die Kirchenparlamentarier am Dienstagabend in Hannover eine Weiterführung durch die nächste Synode, die sich im kommenden Frühjahr konstituieren wird.

Dabei äußerten sich einige Synodale enttäuscht über Verlauf und Ergebnisse des bisherigen Prozesses und kritisierten unter anderem eine mangelnde Beteiligung der synodalen Fachausschüsse. Auch fehlende Einbeziehung außerkirchlicher Expertise in den Prozess sowie ein „Klein-Klein“ des Zwischenberichtes, der der kommenden Synode als Grundlage zur Weiterarbeit dienen soll, wurden bemängelt.

Hintergrund des Prozesses sind unter anderem prognostizierte Einbußen bei der Kirchensteuer sowie steigende Inflation, Preise und Personalkosten. Die Planungen der Landeskirche sehen Einsparungen der Ausgaben um 30 Prozent bis 2035 vor. Ihr Haushalt beläuft sich derzeit auf rund 740 Millionen Euro.

Erzielt werden sollen die Einsparungen nach Angaben des bislang federführenden Grundsätzeausschusses „nicht mit dem Rasenmäher“, sondern unter Berücksichtigung von inhaltlichen Schwerpunkten, etwa nach der geistlichen oder gesellschaftlichen Relevanz von kirchlichen Angeboten. Wie viel in welchen Bereichen gespart werden muss, soll in den nächsten Jahren geklärt werden. Vorerst ist eine Fortsetzung des Zukunftsprozesses bis Ende 2028 vorgesehen – sofern die kommende Synode dieser Empfehlung zustimmt.

Im Zukunftsprozess vorgesehene Maßnahmen sind unter anderem eine Verwaltungsreform, eine Bündelung kirchlicher Einrichtungen sowie eine an die Einsparziele und inhaltlichen Schwerpunktsetzungen angepasste Personal- und Finanzplanung.

Die hannoversche Landessynode hatte vor dem aktuellen Zukunftsprozess bereits einen groß angelegten Prozess unter Beteiligung aller kirchlicher Ebenen aufgesetzt. Dieser war von dem Kirchenparlament im Frühjahr 2023 abgebrochen und in den aktuellen Prozess überführt worden.

epd Niedersachsen-Bremen