„Friedliches Miteinander ist nicht kompliziert“

Mehrere Menschen unterschiedlicher Hautfarben legen ihre Hände übereinander.
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Arsun Bulut hat zusammen mit etwa einem Dutzend Frauen das Lernhaus der Evangelischen Erwachsenenbildung Osnabrück durchlaufen und kann nun als Kulturmittlerin arbeiten.

Eine weiblich gelesene Person mit Kopftuch und Brille in einem Selfie-Foto.
Bild: privat
Arsun Bulut hat das Lernhaus der Frauen durchlaufen und viel gelernt.

Frau Bulut, was haben Sie aus dem Lernhaus mitgenommen?

Arsun Bulut: Das Lernhaus hat mir so viel gegeben: Es war spannend und inspirierend, mit den anderen Frauen verschiedene Themen zu diskutieren und zu merken: am Ende sind wir alle Menschen mit denselben Bedürfnissen, im Prinzip sind wir alle gleich. Das hat uns sehr verbunden und uns viel Kraft gegeben. Wir möchten weiterhin in Kontakt bleiben. Wir haben gemerkt: friedliches Miteinander ist eigentlich nicht kompliziert, wenn man sich zuhört und gegenseitig respektiert.

Sie sind nun Kulturmittlerinnen, was machen Sie als solche?

Bulut: Wir können für Seminare oder Workshops zu kulturellen und sozialen Themen angefragt werden oder als Referentinnen auftreten. Der nächste Schritt für uns ist, bekannter zu werden und durch die ehrenamtliche Arbeit zu einem friedlicheren Miteinander beizutragen. Alle Teilnehmerinnen sehen in dem Zertifikat die Aufgabe, positiv in die Gesellschaft zu wirken.

Das nächste Lernhaus ist eins für Männer – warum können Sie eine Teilnahme empfehlen?

Bulut: Erstmal ist es eins der wenigen Projekte speziell für Männer – für Frauen gibt es vieles, aber für Männer gibt es hier eine seltene Gelegenheit, sich in einem geschützten Raum auszutauschen, zu vernetzen, zu lernen – übrigens auch Dinge über sich selbst, nicht nur anderen Kulturen. Es wird für die Teilnehmenden eine Bereicherung sein. Soziale Projekte allgemein bekommen zu wenig Wertschätzung, obwohl es die kleinen Rädchen sind, die etwas verändern können. Was klein beginnt, kann große Auswirkungen auf das Miteinander haben.

EMA