Nofilter.bike: Mit Kaffee und Impulsen zum Kirchentag radeln

Auf einem schwarzen Sonnenschirm eines Lastenrades steht "Reden ohne Filter, Kirche ohne Filter"
Bild: Birte Hoppe
Eine weiblich gelesene Person steht neben einer mobilen Kaffee-Bar mit Siebträgermaschine und einem schwarzen Dach auf dem steht: Reden ohne Filter, Kirche ohne Filter.
Bild: Birte Hoppe
Das nofilter.bike kam schon an mehreren Orten zum Einsatz.

Melle-Georgsmarienhütte. Ausgerüstet mit einer Siebträgermaschine und guten Kaffeebohnen startet eine Gruppe junger Ehrenamtlicher der Evangelischen Jugend vom Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte am 23. April mit Volldampf Richtung Kirchentag: auf dem nofilter.bike. Auf der Tour wollen die geschulten Baristas an sieben Etappenorten Kaffee, Kirchentagimpulse und Gemeindeleben zu den Menschen bringen. 
Organisatorin Nora Büttner, Diakonin aus dem Kirchenkreis Melle-Georgsmarienhütte, erklärt, wie die Idee für das nofilter.bike entstanden ist, wie die jungen Leute mit Passanten ins Gespräch kommen und was uns auf dem Kirchentag erwartet. 

Frau Büttner, zum Auftakt der Pilgerfahrt steht das nofilter.bike am Mittwoch, 23. April, gleich morgens um 8 Uhr auf dem Meller Wochenmarkt, zieht dann am Nachmittag in den Schlosspark Osnabrück weiter. Machen Sie nur Lust auf guten Kaffee oder stiften Sie Genießer auch an, Ihnen zu folgen und sich auf den Weg zum Kirchentag nach Hannover zu machen?
Büttner: 
Durch eine Beachflag und Postkarten vom Kirchentag wird auf jeden Fall sichtbar, wohin wir unterwegs sind. In Gesprächen können wir mehr vom Kirchentag erzählen und dafür begeistern. Wir laden ein, sich einen Tag oder mehr für das vielfältige Programm in Hannover anzuschauen und das Miteinander auf dem Kirchentag zu erleben.

Über Osnabrück, Bramsche, Diepholz, Sulingen, Nienburg, Loccum und Mardorf führt die „Kaffeefahrt“ direkt in Hannovers Innenstadt zum Kirchentag. Was genau wollen Sie für die Menschen, zu denen Sie als Kirche gehen, sein?
Büttner: 
Wir möchten den Menschen Zeit und Raum für ihre Themen geben: Was beschäftigt sie gerade? Wo sehen sie vielleicht Herausforderungen? Kann Kirche da unterstützend wirken? Sie können bei einem leckeren Kaffee eine Auszeit vom Alltag genießen. Wir möchten Zuhörende, Wahrnehmende und Auszeitschenkende sein.

Von Osnabrück bis Hannover – die ganze Strecke zu radeln, bedeutet aber schon ein bisschen Training im Vorfeld, oder? 
Büttner: 
Den Gedanken, vom einem Ort zum anderen zu radeln, haben wir nach ein paar Einsätzen mit dem nofilter.bike verworfen. Das Bike hat zwar einen Motor und lässt sich fahren, ist aber für so lange Strecken einfach zu schwergängig. Dazu kommt die Unsicherheit mit dem Wetter. Also kommt das Rad auf den Hänger und wird von Station zu Station gebracht. Am 30. April werden wir uns zum Abend der Begegnung in Hannover einfinden. Und sind schon ganz gespannt, mit welchen Geschichten, Eindrücken, Fragen und Ideen wir dort ankommen. 

Was erwartet die Besucher des Kirchentages an Ihrem Stand? 
Büttner: 
Bei uns gibt es Kaffee aus der Siebträgermaschine, aber auch Kakao und Tee. Und die Offenheit für Gespräche und eine unbeschwerte Zeit.

Wie ist die Initiative nofilter.bike entstanden?
Büttner: 
Mit einer Gruppe von Ehrenamtlichen und Beruflichen haben wir uns gefragt, wie wir als Kirche zu den Menschen gehen können, um zu hören, was sie gerade wirklich beschäftigt und wie Kirche da wirken kann. Schnell kam der Gedanke, dass Menschen bei einer Tasse Kaffee doch ins Gespräch kommen. Und der Kaffee sollte gut und überall sein können. So entstand die Idee des nofilter.bike.

Der Duft von frischem Kaffee schafft - ohne Zweifel - eine gewisse Wohlfühlatmosphäre. Findet man bei einer Tasse Kaffee einfacher und schneller einen Draht zueinander?
Büttner: 
Unsere bisherige Erfahrung ist, dass schon der Kaffee selbst ein guter Einstieg ins Gespräch sein kann. Durch die Zubereitungsart braucht der Kaffee einen Moment, bis er in die Tasse läuft. Viele nutzen die geschenkte Pause schon, um mit uns ins Gespräch zu kommen.

Tanja Niestroj/EMA