Mehr Kirchenvorstands-Kandidaten als erwartet

Eine männlich lesbare Person in blauem Anzug sitzt am Tisch und gestikuliert im Gespräch; im Hintergrund hören zwei weitere Personen zu.

Hannover. In der hannoverschen Landeskirche kandidieren mehr Menschen für die Kirchenvorstandswahl im kommenden März als erwartet. Nur zwei Prozent der mehr als 1200 Kirchengemeinden hätten es nicht geschafft, genügend Kandidaten aufzustellen, sagte Landesbischof Ralf Meister in seinem Bericht vor der Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche. Dies seien deutlich weniger, als die Landeskirche nach Zwischengesprächen mit den Gemeinden befürchtet habe.

Laut Meister stellen sich in der Landeskirche etwa 7400 Menschen zur Wahl. 68 Kandidatinnen und Kandidaten seien jünger als 18 Jahre, zwei Kandidaten träten im Alter von 88 Jahren an. Er kenne keine andere zivilgesellschaftliche Organisation, die in ihren Leitungsgremien ein solches Altersspektrum abbilde, berichtete Meister erfreut.

Die Kandidatensuche sei auch deshalb erfolgreich verlaufen, weil rechtliche Hürden herabgesetzt wurden, sagte der Landesbischof. Im Mai hatte das Kirchenparlament das Mindestalter für Kirchenvorsteher auf 16 Jahre heruntergesetzt. Nach dem neuen Kirchengesetz können Kandidaten künftig nur für drei Jahre kandidieren, statt für die volle Amtsperiode von sechs Jahren.

Bei der letzten Kirchenvorstandswahl 2018 mussten nach Angaben der Landeskirche noch rund 10.000 Kirchenvorstands-Posten per Wahl besetzt werden. Durch Gemeindefusionen und -kooperationen sei diese Zahl in den vergangenen Jahren um etwa 25 Prozent reduziert worden.

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers ist mit rund 2,3 Millionen Mitgliedern in 1.219 Gemeinden zwischen dem Landkreis Göttingen und der Nordsee die größte evangelische Landeskirche in Deutschland. Die hannoversche Landessynode tagt noch bis zum Freitag im diakonischen Henriettenstift in Hannover.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen