Landeskirche Schaumburg-Lippe im nächsten Jahr mit Bischofswahl
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Bückeburg. In der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe kommt es im nächsten Jahr zu einer Bischofswahl. Amtsinhaber Karl-Hinrich Manzke geht im Februar 2024 in den Ruhestand. Das gab der Präsident des Landeskirchenamtes, Christian Frehrking, am Wochenende bei der Landessynode in Bückeburg bekannt. Das Leitungsamt solle so schnell wie möglich wiederbesetzt werden: „Bei der Fülle von Aufgaben, die der Bischof wahrnimmt, muss eine Zeit ohne Landesbischof vermieden werden.“
Der promovierte Theologe Manzke steht seit Dezember 2009 an der Spitze der kleinen Landeskirche mit 48.000 Mitgliedern in 22 Gemeinden, die vom Steinhuder Meer bis an die Grenze Niedersachsens zu Nordrhein-Westfalen reicht. Er ist zudem Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und Beauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für die Seelsorge an der Bundespolizei.
Um die Bischofswahl vorzubereiten, wählte das Kirchenparlament am Wochenende einen siebenköpfigen Wahlausschuss. Er soll umgehend mit der Kandidatensuche beginnen. Vorsitzende ist die Präsidentin der Landessynode, Daniela Röhler.
Zugleich beschloss das Kirchenparlament, die Amtszeit des Landesbischofs oder der Landesbischöfin künftig zunächst auf zehn Jahre zu begrenzen. Nach Ablauf dieser Frist kann die Amtszeit verlängert werden. „Dieses Verfahren gibt der Synode die Möglichkeit, nach zehn Jahren entweder mit der betreffenden Person weiterzuarbeiten oder eine neue Person zu wählen“, erläuterte der Jurist Frehrking. Vergleichbare Regelungen gibt es bereits in den benachbarten Landeskirchen.
Im Bischofsbericht rief Landesbischof Manzke die Kirche auf, viel entschlossener als bisher die Zusammenarbeit mit anderen gesellschaftlichen Gruppen außerhalb der eigenen Mauern zu suchen. Nötig sei eine „Netzwerkkirche“, sagte er: „Die Vorstellung, dass wir die Menschen nur über die Ortsgemeinde erreichen und binden, stimmt so nicht mehr. Deshalb sollte es auch andere Orte geben.“ Als Beispiele für Kooperationen nannte Manzke das Handwerk, Unternehmen, die Landwirtschaft und den Sport, vor allem aber die Schulen.
Das Haushaltsjahr 2021 schloss in der Landeskirche mit einem Volumen von 14,1 Millionen Euro und einem Überschuss von 1,7 Millionen Euro. Schaumburg-Lippe habe trotz Mitgliederverlusten Mehreinnahmen bei der Kirchensteuer erzielt, weil der Staat die Wirtschaft in der Corona-Krise unterstützt habe, erläuterte Präsident Frehrking. Die Landeskirche habe große und treue Kirchensteuer-Zahler. Zugleich habe sie wegen Corona weniger Geld ausgegeben. Der Überschuss soll zum Teil als Darlehen an ein geplantes Hospiz in Stadthagen fließen und an die Gemeinden ausgeschüttet werden, um Baukosten zu decken.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen