Vergebung ist immer möglich
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Andacht zum 3. Sonntag nach Trinitatis
„Ach, könnte ich das doch ungeschehen machen.“ Diesen Satz habe ich schon das ein oder andere Mal laut ausgesprochen und noch viel öfter im Stillen gedacht. Manchmal war es in kleinen, ärgerlichen Situationen. Und einige Mal ging es auch um richtig schwerwiegende Fehler. Wenn ich Menschen verletzt habe durch das, was ich getan oder gesagt habe.
„Wenn ich das doch ungeschehen machen könnte.“ Kann ich aber nicht. Geht nicht. So sehr ich mir das auch wünsche. Und dann? So tun als ob nichts gewesen wäre? Hoffen, dass ich irgendwie durchkomme? Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiß ich: Das funktioniert nicht.
Mir hilft es, zunächst Gott um Vergebung zu bitten. Ich bringe das vor ihn, was ich falsch gemacht habe. Ganz offen, ich mildere nichts ab, versuche nicht, irgendwas schön zu reden. Denn Gott sieht mich an, er weiß, was ich getan habe. Doch wenn es mir ernst ist mit meinem Schuldeingeständnis, dann ist da bei Gott kein Zögern und Abwarten, sondern schlicht: Vergebung. Auch jetzt wird nichts ungeschehen. Aber Gott nimmt mir ein Stück Last und ich spüre: Vergebung ist möglich. Ein Leben mit dem Fehler, den ich gemacht habe, ist möglich.
Und das gibt mir Mut, den Menschen um Vergebung zu bitten, dem ich weh getan habe. Das ist oft immer noch unendlich schwer. Dem anderen gegenüberzustehen. Ihn direkt anzuschauen. Um dann einzugestehen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Und um Entschuldigung zu bitten. Manchmal wörtlich ausgesprochen, manchmal als stummer Blick: Bitte verzeih mir. Und auf Vergebung zu hoffen.
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