Neuer Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste
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Hannover. Felix Paul ist neuer Referent für Friedensarbeit im Haus kirchlicher Dienste (HkD) der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Der Politikwissenschaftler tritt seine Stelle zum 1. Dezember an und folgt damit Lisa Gellert, die bis zum 31. Oktober als Referentin gearbeitet hatte.
Für Lars-Torsten Nolte, den Leiter des Fachbereichs „Kirche im Dialog“ im HkD, ist „die zentrale Bedeutung des Themas Frieden für das Gelingen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens aktuell überall erkennbar“. „Angesichts dieser Herausforderungen freuen wir uns sehr, dass wir diese wichtige Stelle so schnell wiederbesetzen konnten“, sagt Nolte. „Felix Paul wird mit seinen Kompetenzen und seiner Motivation in diesem Arbeitsfeld vielfach gefragt sein“. Auf den neuen Friedensbeauftragten im Haus kirchlicher Dienste warte dabei ein weitgefächertes Arbeitsfeld. Es reiche von der Begleitung und Unterstützung der acht landeskirchlichen Friedensorte über die friedenspädagogischen Angebote für Schulen wie zum Beispiel „Schritte gegen Tritte“, „Vorfahrt für Vielfalt“ oder „Netzwerk für Friedensbildung“ bis zu der Auseinandersetzung mit Rechtspopulismus und Rechtsextremismus und der Geschäftsführung der Initiative „Kirche für Demokratie - gegen Rechtsextremismus" (IKDR), fügt der Fachbereichsleiter hinzu. „Die Vernetzung und die Zusammenarbeit mit den anderen, auch nichtkirchlichen Akteuren in diesen Bereichen sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Stelle“, betont Nolte.
Paul, der vor kurzem sein Politik-Masterstudium in Frankfurt am Main beendet hat, sieht die Kirche als wichtigen Akteur in der gesellschaftlichen Friedensdebatte. „Durch ihre gute Vernetzung und ihre Basisnähe in den Gemeinden ist die Kirche ein niedrigschwelliger Teil der Zivilgesellschaft“, sagt der Friedensforscher. „In meinem neuen Arbeitsfeld freue ich mich auf eine starke Kooperation zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen, auf einen Austausch und darauf, voneinander zu lernen.“ Wichtig ist ihm, dass die Kirche aus ihrer christlichen Haltung heraus einen „positiven Friedensbegriff“ vertritt. „Positiver Frieden“ bedeute mehr als die Abwesenheit von Gewalt, auch struktureller Art, betont der 28-jährige gebürtige Hamburger. Es gehe darum, ein gesellschaftliches Klima zu schaffen, in dem sich Menschen persönlich frei entfalten könnten und für jeden Chancengleichheit bestehe.
Paul bringt neben seinem Studienschwerpunkt Friedens- und Konfliktforschung auch ehrenamtliche Erfahrungen in der Demokratie-Bildungsarbeit sowie der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit mit. Auch wenn nach seiner Einschätzung weltweit noch an kontinuierlichen Friedensprozessen gearbeitet werden müsse, gebe es auch positive Entwicklungen. „In zwei Bereichen hat es in Deutschland in jüngster Zeit zwei große gesellschaftliche Aufbruchsbewegungen gegeben, bei der Solidarität mit Geflüchteten und dem Klimaprotest“, sagt Paul. „Hier haben sich Menschen allen Alters für gerechte Chancen, Teilhabe und für eine lebenswerte Zukunft eingesetzt.“ Das Einfordern des „guten Lebens für alle“ ist für den neuen Referenten eine Umsetzung des positiven Friedensbegriffes.
Felix Paul stammt aus Hamburg und hat in Greifswald und Frankfurt a.M. Politikwissenschaften und Slawistik (BA) und Internationale Studien/Friedens- und Konfliktforschung (MA) studiert. Auslandsaufenthalte führten ihn in die Slowakei, nach Lettland und Russland.
Öffentlichkeitsarbeit im Stadtkirchenverband Hannover