Nationen erinnern an Befreiung von NS-Kriegsgefangenenlager
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Sandbostel/Kr. Rotenburg. Angehörige von Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Russland und Serbien wollen zum Jahrestag am Montag (29. April) an die Befreiung des ehemaligen NS-Kriegsgefangenenlagers in Sandbostel erinnern. Außerdem wollten Repräsentanten der Generalkonsulate Italiens, Polens, der russischen Föderation und Serbiens teilnehmen, sagte am Dienstag der Leiter der Gedenkstätte im Landkreis Rotenburg, Andreas Ehresmann.
Am Nachmittag des 29. April 1945 erreichten die ersten britischen Soldaten das Lager Sandbostel. "Sie befreiten etwa 14.000 Kriegsgefangene und 7.000 KZ-Häftlinge", sagte Ehresmann. Die britischen Soldaten seien tief erschüttert gewesen über die Zustände in dem Bereich, in dem die KZ-Häftlinge untergebracht gewesen seien: "Sie nannten Sandbostel 'a minor Belsen' - ein kleines Belsen."
Bis zur Befreiung waren in Sandbostel mehrere Hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt interniert. Tausende starben an Hunger und Krankheiten. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt. Sandbostel zählte zu den ersten von etwa 140 Kriegsgefangenenlagern, die im "Deutschen Reich" eingerichtet wurden.
Die Gedenkfeier beginnt um 16 Uhr auf dem ehemaligen Lagerfriedhof, der heutigen Kriegsgräberstätte in der Beverner Straße. Den Abschluss bildet den Angaben zufolge um 19 Uhr ein Gottesdienst mit dem Stader Landessuperintendenten Hans Christian Brandy in der Lagerkirche.
Detlef Klahr
