Flüchtlingsarbeit in Kirchengemeinden nimmt deutlich zu
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Loccum/Kr. Nienburg (epd). In den niedersächsischen Kirchengemeinden hat die Arbeit mit Flüchtlingen deutlich zugenommen. "Die Ehrenamtlichen kommen von selbst", sagte Lars-Torsten Nolte von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers bei einer bis Freitag dauernden Tagung zur Flüchtlingspolitik in Niedersachsen in der Evangelischen Akademie Loccum bei Nienburg. Die Arbeit mit und für Flüchtlinge spreche auch Menschen an, die bislang nicht zum Gemeindekern gehörten. "Da wächst eine neue Gemeindegruppe heran. Manch einer entdeckt die Kirche als Heimat neu."
Zu der Tagung trafen sich rund 120 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter größtenteils aus Kirchen und Behörden, um darüber zu beraten, wie beide Seiten noch besser zusammenarbeiten könnten. Nolte berichtete von einer Vielzahl von Cafés, Festen, Kursen, Ausflügen oder Mutter-Kind-Gruppen speziell für Flüchtlinge. Rund ein Drittel der insgesamt mehr als 1.200 Gemeinden der hannoverschen Landeskirche zwischen Göttingen und Cuxhaven sei bereits in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Ein weiteres Drittel denke darüber nach. Das verbleibende Drittel halte sich bisher zurück. "Die Arbeit mit Flüchtlingen verändert die Kirchengemeinden und am Ende auch die Kirche."
Für viele sei eine Flüchtlingsheim in der Nachbarschaft der Auslöser, sich zu engagieren, sagte Nolte. Andere ließen sich von der Not der Menschen anregen. Wieder andere seien mit der Frage konfrontiert, ob sie einem von der Abschiebung bedrohten Flüchtling Kirchenasyl gewähren sollten.
Die Ehrenamtlichen müssten jedoch von Hauptamtlichen begleitet werden, forderte Nolte. "Das ist ein langer Weg, der einen langen Atem braucht." Nolte ist Referent für Migration und Integration im Haus kirchlicher Dienste der hannoverschen Landeskirche, der größten evangelischen Landeskirche in Deutschland.