Seelsorge ist Muttersprache der Kirche
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Hannover (epd). Mit einem Fachtag feierte das neu gegründete Zentrum für Seelsorge der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers am Freitag sein einjähriges Bestehen. "Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche", sagte Direktor Martin Bergau dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Sie gehörte von Anfang an zu ihren Kernaufgaben." Die Einrichtung vereint seit Juni 2014 verschiedene Arbeitsfelder der Seelsorge unter ihrem Dach. Sie organisiert Aus- und Fortbildung sowie Supervision und ist Ansprechpartner für Haupt- und Ehrenamtliche in Gemeinden und Institutionen.
Für die Notfallseelsorge etwa sei Fortbildung unerlässlich, erläuterte Bergau: "Traumatisierte Menschen brauchen ein besonderes Gegenüber." Das Zentrum vermittele deshalb auch Erkenntnisse der Trauma-Forschung. Für 2015 stehen insgesamt etwa 110 Angebote im Programm - vom dreistündigen Workshop bis zur Weiterbildung über mehrere Jahre. Als Querschnittsthemen kristallisierten sich zurzeit die Seelsorge-Ausbildung für Ehrenamtliche, die Supervision und die Seelsorge im multireligiösen Umfeld heraus, sagte der Direktor. "Wir müssen andere Kulturen verstehen und sprachfähig werden",
In der hannoverschen Landeskirche, der größten in Deutschland, sind zahlreiche Pastoren und Diakone in besonderen seelsorglichen Arbeitsfeldern beschäftigt. Die größten Bereiche sind dabei die Seelsorge in Altenheimen und Krankenhäusern, die Notfallseelsorge sowie als wachsender Arbeitszweig die Hospiz- und Palliativarbeit. Häufig arbeiten die Seelsorger mit Ehrenamtlichen zusammen - allein in der Telefonseelsorge engagieren sich rund 500 ehrenamtliche Mitarbeiter.
Zum Zentrum für Seelsorge gehören die Beauftragten für insgesamt 20 Arbeitsfelder - von der Gefängnisseelsorge bis zur Aids-Seelsorge. Einige von ihnen arbeiten auch in landesweiten Gremien und Verbänden ihrer Zielgruppen mit. Bereits vor der Gründung des Zentrums gab es Berührungspunkte und Arbeitskontakte, die jedoch oftmals allein von persönlichem Engagement getragen wurden. "Jetzt können wir die Dinge viel enger miteinander abstimmen, verbindende Projekte initiieren und auf den aktuellen Bedarf reagieren", sagte Bergau.
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Zentrum für Seelsorge in Hannover. Bild: Andrea Hesse