Mut zu Innovation und ökumenischem Wandel - Bericht zur „Initiative Missionarische Aufbrüche“ (I:MA)
„Missionarisch – ökumenisch – nachhaltig“ – so lauteten die drei Leitworte, mit denen Dr. Jörg Zimmermann (Sprengel Lüneburg) vom Ausschuss für Mission und Ökumene die Arbeit der Initiative „Missionarische Aufbrüche“ (I:MA) würdigte. „Die Initiative I:MA ermutigt dazu, die eigene Komfortzone zu verlassen, mutig Neues zu wagen und dabei auch die eigenen Überzeugungen zu hinterfragen“, heißt es in dem entsprechenden Aktenstück.
Drei konkrete Beispiele wurden anhand von kurzen Videobeiträgen vorgestellt: In Aurich unterstützt I:MA das Theater Lazarett, ein Figurentheater, das kulturelle und spirituelle Fragen in einer Region mit schwacher kirchlicher Präsenz aufgreift. In Osnabrück entsteht auf dem Gertrudenhügel ein ökumenischer Ort „Trude lädt ein“, der Kirche, Stadt und Psychiatrie verbindet und einen neuen Raum für geistliche Gemeinschaft schafft.
Das PopUpPub-Projekt aus Osterholz-Scharmbeck wiederum hat einen niedrigschwelligen Treffpunkt für junge Erwachsene geschaffen, der überraschend positive Resonanz erfährt und neue Formen des Gemeindelebens erprobt.
„Unser Ziel ist es, aus den Initiativen zu lernen, das Gelernte wieder in das System einspielen und so Transformation zu ermöglichen“, erklärte Simon de Vries vom I:MA Team. „Besonders am Projekt PopUpPub ist sichtbar, worum es bei unserer Initiative geht: Es ist diese einladende Haltung“, ergänzte Janette Zimmermann.
Die Menschen vor Ort hätten durch die finanzielle Unterstützung endlich die Chance, ihrer Leidenschaft zu folgen, jenseits der Strukturen. Obwohl das Projekt nur eine kleine Förderung erhalten habe, habe die Aufbruchstimmung viele im Kirchenkreis angesteckt – wie ein „Domino-Effekt“.
Finanziell wurden bisher in zwei Förderrunden elf Initiativen mit insgesamt rund 916.000 Euro unterstützt. Die Fördersumme reicht von 46.000 Euro bis 260.000 Euro, wobei die Dauer der Förderung zwischen zwei und vier Jahren variiert, heißt es im Aktenstück.
Für die Zukunft plant die Initiative eine wissenschaftliche Evaluation, um die Wirksamkeit ihrer Arbeit zu belegen. „Wir können nicht wissen, was genau die Zukunft bringt. Aber wir können eine spirituelle Kultur einüben und Räume schaffen für unsere Sehnsüchte“, so Thorsten Pappert vom I:MA Team. Es gehe um die Schaffung von Räumen für Veränderung, die Entwicklung neuer Gemeinschaftsformen und die Stärkung der ökumenischen Zusammenarbeit.
Ziel ist es, Innovationen dauerhaft in die kirchliche Praxis zu integrieren und so die Kirche zukunftsfähig zu machen. Auf diese Weise leiste I:MA einen wichtigen Anteil zum Zukunftsprozess, der über reine Fördergeldvergabe hinausgeht. Roger Cericius (Sprengel Hannover) zeigte sich begeistert: „Da geht mir das Herz auf, da will ich sofort mitmachen. Das ist das, was ich mir vorstelle, Kirche von der Basis her für die Zukunft weiterzuentwickeln.“
Die nächsten Schritte sind eine stärkere Verankerung in den Kirchenkreisen und eine kontinuierliche Evaluation, um die nachhaltige Wirkung der Innovationen sicherzustellen.