„Alles ist bereit für eine singende, klingende Kirche. Wer singt, der blüht auf“, sagte Dr. Julia Helmke in ihrer Einbringungsrede zum Stand der Entwicklungen zum neuen Evangelischen Gesangbuch. Am 1. Advent des Jahres 2028 soll es erscheinen. Kommende Woche erfahren rund 60 Gemeinden, ob sie von September 2025 bis März 2026 Teile des neuen Gesangbuchs erproben dürfen. 193 Gemeinden hatten sich für eine Erprobung beworben.
2017 hatte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) im Einvernehmen mit den Landeskirchen beschlossen, das aktuelle Gesangbuch nach 30 Jahren erneut zu überarbeiten. Drei Jahre später, 2020, haben 80 Expertinnen und Experten mit der Überarbeitung begonnen. In der Landeskirche Hannovers gibt es dazu eine Steuerungsgruppe und fünf Arbeitsgruppen.
Das Aktenstück 118 beschreibt die leitende Idee als Entwicklung von „Buch und Bank“, das heißt ein attraktives Printprodukt und eine umfangreichere digitale Datenbank, die ca. 1 500 Lieder umfassen soll.
Singen mit „Buch und Bank"
Helmke ging auf die Geschichte des Evangelischen Gesangbuchs ein. Hatte das erste protestantische Gesangbuch vor 500 Jahren acht Lieder, umfasst es jetzt gut 650 Lieder. Ein zusätzlicher Regionalteil mit etwa 100 Liedern schließt sich einem Stammteil mit 500 Liedern an.
Der zukünftige Regionalteil Nord gilt für die Kirchen der Konföderation, Bremen und der Nordkirche und soll in einem ersten Entwurf im März 2026 vorgestellt werden. Wie dessen Erprobung aussieht, sei noch nicht festgelegt, so Helmke. In Planung sei eine Mitsing-App für digitale Endgeräte und eine Datenbank für Profis, mit der an den Stimmen und Sätzen gearbeitet werden könnte. Diese solle für zehn Jahre feststehen.
Die EKD stellt unter dem Link www.mitSingen.de ab Herbst eine neue Kirchenmusik-Plattform vor. Die leitende Idee hier ist die Entwicklung von "Buch und Bank", also ein attraktives Printprodukt und eine umfangreichere digitale Datenbank. 1.500 Lieder sollen dann dort zu finden sein.
Die Landessynode hat dem Antrag des Synodalen Jan Meyer (Sprengel Hannover) zugestimmt, sich dafür einzusetzen, die digitale Datenbank des Evangelischen Gesangbuchs zu kuratieren, um sie in den kommenden Jahren aktuell zu halten und den Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen und stetig zu ergänzen. Meyer wies auch darauf hin, Kinder- und Jugendliche mit in die Erprobungsphase mit einzubeziehen.
Auch könnten Rückmeldungen auf das Design des Gesangbuchs gegeben werden, bot Helmke an.