Startseite Archiv Bericht vom 31. Mai 2013

Gebäudemanagement

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"Haben wir zu viele Kirchengebäude?" fragte Oberlandeskirchenrat Adalbert Schmidt beim Zwischenbericht zur Entwicklung des kirchlichen Gebäudebestandes am Samstag bei der Synode. Die Rahmenbedingungen für Kirchengebäude hätten sich in den letzten Jahren verschlechtert und würden sich nicht verbessern.

Viele der in Nachkriegszeit gebauten Gemeindehäuser seien schlicht praktischer als Kirchengebäude. Die Nutzungszahl von Kirchengebäude habe drastisch abgenommen.

Immer mehr Menschen nähmen Kirchen als etwas Fremdes war, so Schmidt.
Andererseits seien die Kirchen ein kulturgeschichtlicher Schatz und machten die Kirchengemeinden in den Dörfern und Städten deutlich optisch präsent.
"Man muss sich Kirchen leisten können und wollen. Kirchen sind nicht im strengen Sinne Nutzgebäude", so Schmidt.

Zu möglichen Maßnahmen meinte Schmidt: "Kirchengebäude stellen kein Tabu dar." In letzten 20 Jahren seien über 40 Kirchen aufgegeben worden, besonders in Hannover. Eine hierarchische Weisung und zentralistische Vorgehensweise sei nicht sinnvoll. "Mit planvollem Rückbau würden wir ein negatives Signal geben."  

Bewährt habe sich ein "runder Tisch" zur Denkmalwert einer fraglichen Kirchen mit Landeskirchenamt, Kirchengebäude und Denkmalpflege. Nicht alle Kirchen würden nicht als denkmalfähig angesehen. "Man muss lange miteinander reden", so der Baudezernent im Landeskirchenamt. Der Entscheidungsprozess müsse offen, transparent und behutsam laufen, damit die Entscheidung nachhaltig sei. 

"Kirchengebäude dürfen nicht aus der Gebäudebedarfsplanung der Kirchenkreise ausgenommen werden". Es dürfen nicht nur ökonomische Gesichtspunkte zu Grunde gelegt werden. Die Landeskirche werde das mit Steuerungsmaßnahmen begleiten. So gebe es keine Zuweisung für Kirchengebäude, wenn sich nicht mehr für Gottesdienste genutzt werden.

Die Landeskirche stellt Mittel bereit für den Einbau von Gemeinderäumen in Kirchengebäuden. Ab 2017 sollen Mittel für außerordentliche Instandsetzungsmaßnahmen nur dann bewilligt werden, wenn das betroffene Kirchengebäude im Bedarfsplan des Kirchenkreises aufgeführt ist.
"Die Eigentümer sollen sich ihrer Gebäude bewusst werden und ihre Verantwortung wahrnehmen. Es kann nicht der Königsweg sein, das andere, also Kirchenkreis oder Landeskirche, das machen", so Schmidt abschließend.

Landessuperintendentin Dr. Ingrid Spieckermann (Hannover) dankte der Landeskirche für die "sensible und gute Begleitung". Sie berichtete, dass es in ihrem Sprengel zehn Entwidmungen seit 1997 gab, in allen Fällen Nachkriegskirchen. Für Kirchengemeinden sei ihre Kirche ihre gottesdienstliche Heimat. "Entwidmungen sind sehr schmerzliche Prozesse". Sie empfinde als hoffnungsvoll, dass viele selbst säkularisierte Orte in Ostdeutschland ihre Kirchen erhielten. 

Auf Antrag des Synodalen Armin Schubert (Kirchenkreis Leine-Solling), dem Vorsitzenden des Umwelt- und Bauausschusses, wurde der Bericht zur Beratung diesem Ausschuss überwiesen.