Eine Gruppe von Kindern sitzt auf einem Holzsteg und hält Gemüse in den Händen – ein Beispiel für die durch Kirchensteuer finanzierte Gemeinschaftsarbeit.

Alles, was Sie über die Kirchensteuer wissen müssen

Ihr Beitrag für die Gemeinschaft: Hier finden Sie alle wichtigen Informationen zur Höhe der Kirchensteuer, ihrer transparenten Verwendung und den Regelungen zum Kirchenaustritt.

Die Kirchensteuer ist der Mitgliedsbeitrag für Kirchenmitglieder und die finanzielle Grundlage für das vielfältige Engagement der evangelischen Kirche in Gesellschaft und Gemeinde. Auf dieser Seite finden Sie alle wichtigen Informationen rund um die Kirchensteuer, ihre Berechnung, ihre Verwendung und die Auswirkungen eines Kirchenaustritts.

Das Wichtigste zur Kirchensteuer in Kürze

Was ist die Kirchensteuer? Die Kirchensteuer ist ein Mitgliedsbeitrag, den Kirchenmitglieder in Deutschland an ihre Religionsgemeinschaft entrichten.

Wie hoch ist die Kirchensteuer in Niedersachsen? In Niedersachsen beträgt die Kirchensteuer 9 % Ihrer Lohn- bzw. Einkommensteuer. In Bayern und Baden-Württemberg liegt der Satz bei 8 %.

Wer zahlt Kirchensteuer? Jedes Kirchenmitglied, das in Deutschland unbeschränkt einkommensteuerpflichtig ist und ein zu versteuerndes Einkommen oberhalb des Grundfreibetrags erzielt, zahlt Kirchensteuer.

Wofür wird die Kirchensteuer verwendet? Mit den Einnahmen aus der Kirchensteuer finanziert die Kirche ihre vielfältigen Aufgaben in den Gemeinden, in der Seelsorge, Bildung, Kultur und im sozialen Bereich.

Wie wird die Kirchensteuer berechnet?

Die Höhe Ihrer Kirchensteuer ist abhängig von Ihrer Lohn- oder Einkommensteuer. In Niedersachsen beträgt sie 9 % der festgesetzten Einkommensteuer.

Beispiel:

  • Wenn Sie 1.000 € Lohnsteuer im Jahr zahlen, beträgt Ihre Kirchensteuer 90 € (9 % von 1.000 €).

Kirchensteuer-Rechner

Möchten Sie Ihre persönliche Kirchensteuerbelastung ermitteln? Mit einem Online-Kirchensteuer-Rechner können Sie schnell und unkompliziert Ihre voraussichtliche Kirchensteuer berechnen.

Kirchensteuer bei Kapitalerträgen

Auch auf Kapitalerträge, wie Zinsen oder Dividenden, wird Kirchensteuer fällig. Diese wird in der Regel direkt von der Bank einbehalten, sofern Sie keinen Sperrvermerk beim Bundeszentralamt für Steuern beantragt haben.

Verwendung der Kirchensteuer: Was passiert mit Ihrem Geld?

Die Einnahmen aus der Kirchensteuer sind die wichtigste finanzielle Grundlage für die Arbeit der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Sie ermöglichen es uns, in vielfältiger Weise für die Menschen da zu sein und einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten.

Ihre Kirchensteuer fließt unter anderem in folgende Bereiche:

Gemeindeleben vor Ort: Ein Großteil der Mittel kommt direkt den Kirchengemeinden zugute. Damit werden Gottesdienste, Konfirmandenarbeit, Kinder- und Jugendgruppen, Kirchenmusik und die Instandhaltung von Kirchengebäuden finanziert.

Seelsorge und Beratung: Pfarrerinnen und Pfarrer sowie andere Seelsorgende begleiten Menschen in allen Lebenslagen – bei Taufen, Trauungen, aber auch in Krisen, Krankheit und Trauer.

Bildung und Erziehung: Die Kirche ist Träger von zahlreichen Kindergärten, Schulen und Bildungseinrichtungen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Bildung und Wertevermittlung.

Soziales Engagement und Diakonie: Mit Ihrer Kirchensteuer unterstützen Sie die Arbeit der Diakonie, die sich für benachteiligte Menschen einsetzt, beispielsweise in der Altenpflege, der Flüchtlingshilfe oder der Suchtberatung.

Kultur und Kirchenmusik: Die Kirche engagiert sich für den Erhalt von kulturellem Erbe, wie historischen Kirchengebäuden, und fördert ein reichhaltiges kirchenmusikalisches Leben.

Weltweite Verantwortung: Ein Teil der Kirchensteuer fließt in die Unterstützung von Partnerkirchen und Hilfsprojekten in aller Welt.

Detaillierte Informationen zur Finanzplanung und Mittelverwendung finden Sie in unserem Haushaltsplan.

Kirchenaustritt: Das sollten Sie wissen

Die Entscheidung für oder gegen die Mitgliedschaft in der Kirche ist eine persönliche. Wenn Sie über einen Kirchenaustritt nachdenken, sollten Sie sich über die damit verbundenen Schritte und Konsequenzen im Klaren sein.

Wie trete ich aus der Kirche aus? (Kirchensteuer abmelden)

Der Kirchenaustritt muss persönlich beim zuständigen Standesamt Ihres Wohnortes erklärt werden. Mitzubringen ist in der Regel ein gültiger Personalausweis oder Reisepass. Für den Austritt wird eine staatliche Gebühr erhoben. Die Kirchensteuerpflicht endet mit Ablauf des Monats, in dem der Austritt erklärt wurde.

Lohnt sich ein Kirchenaustritt finanziell?

Ein Kirchenaustritt führt zu einer direkten finanziellen Ersparnis, da die monatliche Kirchensteuerzahlung entfällt. Zu bedenken ist jedoch, dass die gezahlte Kirchensteuer als Sonderausgabe von der Steuer absetzbar ist, was die tatsächliche finanzielle Belastung reduziert.

Nachteile und Folgen eines Kirchenaustritts

Ein Kirchenaustritt hat nicht nur finanzielle, sondern auch kirchenrechtliche Konsequenzen. Mit dem Austritt verlieren Sie bestimmte Rechte innerhalb der Kirche. Dazu gehören:

  • Das Recht auf eine kirchliche Trauung und Bestattung.
  • Die Möglichkeit, Taufpate zu werden.
  • Das aktive und passive Wahlrecht bei Kirchenvorstandswahlen.
  • In der Regel ist eine Anstellung bei einem kirchlichen Träger wie der Diakonie an die Kirchenmitgliedschaft gebunden.

Auch wenn die Taufe durch den Austritt nicht rückgängig gemacht wird, erlischt mit dem Austritt die formale Zugehörigkeit zur kirchlichen Gemeinschaft.

Sie haben Fragen? Wir sind für Sie da!

Die Entscheidung über die Kirchenmitgliedschaft und die damit verbundene Kirchensteuer ist für viele Menschen von Bedeutung. Wenn Sie Fragen zur Kirchensteuer, ihrer Verwendung oder zu einem möglichen Kirchenaustritt haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren oder auf unserer FAQ-Seite vorbeizuschauen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Ihrem örtlichen Pfarramt oder im Kirchenamt stehen Ihnen gerne für ein vertrauliches Gespräch zur Verfügung.