Startseite Archiv Pressemitteilung vom 13. März 2007

Next Year in Jerusalem - L'schanah haba'a biruschalajim

Landeskirche startet Kunstprojekt

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Am Sonntag, dem 1. April 2007 startet ein außergewöhnliches Kunst-Kirche-Projekt: Eine Ausstellung, die zeitgleich in 12 Kirchen der hannoverschen Landeskirche stattfindet und von Palmsonntag bis Pfingstmontag dauert.

Mit dem israelisch-niederländischen Künstler Joseph Semah wurde für den neu belebten Dialog mit der Kunst ein besonderer Gesprächspartner ausgewählt: Ein Künstler, der sich auf die Suche begeben hat nach Ursprüngen von Traditionen und Symboliken: Welche Traditionen prägen unser Denken? Welche Traditionen sind das Fundament unserer Existenz, das Fundament unserer Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte?

Die zentrale Eröffnungsfeier mit dem Künstler Joseph Semah beginnt Palmsonntag, dem 1. April 2007 um 11.30 Uhr in der Citykirche St. Jakobi (Hildesheim)

Das einmalige Kunstprojekt steht unter der Schirmherrschaft von Landesbischöfin Dr. Margot Käßmann. Ihr ist die Rolle von Kunst und Kultur für ein gelingendes menschliches Zusammenleben wichtig: „Es sind vor allem künstlerische Äußerungen gewesen, die unsere Kultur geprägt, weiterentwickelt und immer wieder auch herausgefordert haben“.

Next year in Jerusalem - L'schanah haba'a biruschalajim – Nächstes Jahr in Jerusalem:
Jeder traditionelle jüdische Sederabend zu Beginn des Passah-Festes endet mit diesem Ausruf. Jerusalem ist Sehnsuchtsort, Ort von Frieden, Heil und Gottes spürbarer Nähe: Ein Sehnsuchtsort für Judentum und Christentum. Irdisches und himmlisches Jerusalem – in jedem Kirchenraum ist dies als Thema unterschwellig vorhanden und spürbar. Auch alte Kirchenlieder singen davon. Welche Sehnsucht wird in den heutigen Menschen dabei angerührt, welche Bilder treten vor das innere Auge?

Joseph Semahs Kunst ist alles andere als das, was man „traditionell“ nennen würde. Sie ist einfach und doch vielschichtig. Sie ist lebendig, weil sie getrieben ist von der Sehnsucht eines Menschen nach einem freien Dialog zwischen der westlich-christlich geprägten Kultur und ihrer Wurzel, dem Judentum.
Inspirationen zu seiner Kunst schöpft Joseph Semah aus den großen Ur-Texten von Juden und Christen, allen voran aus der Tora.
Die Ausstellung greift ein verbindendes Element beider Religionen auf. Es ist die Idee von Jerusalem als gemeinsamem Sehnsuchtsort von Juden und Christen.

Joseph Semah widmet sich diesem großen Thema mit 12 Installationen. Sie werden gleichzeitig in 12 verschiedenen Kirchen der Landeskirche Hannovers zu sehen sein. Jede dieser Installationen ist anders, jede für den jeweiligen Kirchenraum eigens von Semah geschaffen.

In allen Gemeinde findet während der Ausstellungszeit bis Ende Mai (bzw. in manchen Gemeinden noch länger) ein umfangreiches theologisches, gesellschaftspolitisches und künstlerisches Beiprogramm statt.

Angestoßen, geplant und begleitet wird dieses Projekt vom Haus kirchlicher Dienste in Hannover, Fachgebiet Kunst und Kultur und vom Gerhard-Marcks-Haus in Bremen.

Maßgeblich gefördert wird die Kooperations-Ausstellung von der Hanns-Lilje-Stiftung (Hannover), der Niedersächsischen Lottostiftung und der Botschaft des Königreichs der Niederlande.

Weitere Eröffnungsfeiern mit den jeweiligen Landessuperintendenten /innen und Gästen aus Kunst und Kirche finden am 1.4. 2007 statt in folgenden Ausstellungsorten:
St. Petri-Kirche Buxtehude,
Stadtkirche St. Marien Celle,
St. Petri Cuxhaven,
Martin-Luther-Kirche Emden,
St. Nicolai Gifhorn,
Corvinus Göttingen,
Kirchenzentrum Kronsberg Hannover,
Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover,
St. Michaelis Lüneburg,
St. Martin Nienburg,
St. Katharinen Osnabrück.
Die St. Petri-Kirche in Cuxhaven wird anlässlich des Tages der Niedersachsen die Ausstellung etwas später stattfinden lassen und bis Juli verlängern.

Bei der zentralen Eröffnung in Hildesheim ist der Künstler Joseph Semah anwesend und wird mit einer Performance das spezielle Moment der interreligiösen Bedeutung von Jerusalem plastisch erlebbar machen. Die Verknüpfung zwischen den einzelnen Orten wird durch das eigens für das Kunst-Kirche-Projekt komponierte Chorstück „Tziporim“ des argentinisch-niederländischen Künstlers Claudio Baroni deutlich. In Anwesenheit des Komponisten findet die Uraufführung während der Eröffnungsfeier statt, sie wird jedoch auch bei den weiteren Eröffnungen erklingen.
Die Kulturbeauftragte der EKD, Dr. Petra Bahr, wird ebenfalls in Hildesheim und abends in Göttingen anwesend sein.

Während der Aufbauzeiten der Kunstwerke in den einzelnen Gemeinden stehen im Zeitraum vom 21. -29.3. der Künstler Joseph Semah und die Projekt-Verantwortlichen von Seiten der evangelischen Kirche und des Gerhard-Marcks-Hauses für Gespräche zur Verfügung.

Hannover, 13.3.2007
Pressestelle der Landeskirche