Startseite Archiv Nachricht vom 17. April 2023

Ökumenischer Kirchentag zum Friedensjubiläum in Osnabrück

Pistorius und Wulff diskutieren über weltweite Friedensordnung

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Die Kirchen in Osnabrück nehmen das Jubiläum des Westfälischen Friedens zum Anlass für einen ökumenischen Kirchentag. Wie bei den großen Kirchentagen erwartet die Besucher ein buntes Programm mit Themen aus Politik, Kirche und Gesellschaft.

Osnabrück. Die Kirchen in Osnabrück laden anlässlich des Jubiläums 375 Jahre Westfälischer Frieden zu einem Ökumenischen Kirchentag vom 16. bis 18. Juni ein. Das Wochenende steht unter dem Motto „Wege des Friedens“ und startet mit einer Langen Nacht der Kirchen am Freitagabend, sagten die Verantwortlichen am Montag bei der Vorstellung des Programms. An 22 Orten präsentieren die Kirchengemeinden Konzerte, Kirchenkabarett, Improtheater und Lesungen.

Am Samstag (17. Juni) geht es in Workshops, Podiumsdiskussionen, Vorträgen und Gottesdiensten unter anderem um Ideen für eine Friedensordnung in Europa und für klimaneutrale Städte. Weitere Themen sind die Kommunikationskultur mit Andersdenkenden, die Ökumene, Spiritualität und der Umgang der Kirchen mit sexualisierter Gewalt.

Prominente Gäste sind unter anderem Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Ex-Bundespräsident Christian Wulff und der evangelische Bischof Ralf Meister. Sie diskutieren über Perspektiven für einen Frieden in der Ukraine und für eine weltweite Friedensordnung. Auch eine große Delegation von Christen aus Südafrika wird zu Gast sein.

Pünktlich um 16.48 Uhr sollen alle Veranstaltungen kurz unterbrochen werden, kündigte Stephanie van de Loo von der Steuerungsgruppe an. Für einen Moment solle im Gedenken an den Westfälischen Friedensschluss von 1648 Stille einkehren. Er wurde in den Rathäusern von Osnabrück und Münster geschlossen und beendete den 30-Jährigen Krieg.

Der Tag werde beendet mit vier Gottesdiensten, die in sogenannter eucharistischer Gastfreundschaft gefeiert würden, sagte der evangelische Stadtsuperintendent Joachim Jeska vom Vorstand des Trägervereins. In zwei katholischen und zwei evangelischen Kirchen würden Gottesdienste gestaltet. Alle Besucher seien unabhängig von ihrer Konfession zur Eucharistie beziehungsweise zum Abendmahl einladen.

Nach katholischer Lehre sind Nicht-Katholiken von der Eucharistie eigentlich ausgeschlossen. In neuerer Zeit mehren sich allerdings die Stimmen, die zumindest Ehepartnern unterschiedlicher Konfessionen das gemeinsame Mahl erlauben wollen. Der zurückgetretene Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hatte sich dafür ausgesprochen. Bode wird den Angaben zufolge die Feier im Dom leiten. Jeska betonte, er erhoffe sich diesbezüglich einen Impuls auch über die Region hinaus.

Insgesamt umfasst der Kirchentag mehr als 100 Veranstaltungen. Zum Schlussgottesdienst am Sonntagvormittag auf dem Marktplatz hoffen die Steuerungsgruppe und der Trägerverein auf eine vierstellige Besucherzahl, sagte Jeska.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen