Startseite Archiv Nachricht vom 01. März 2023

„Fridays for Future“ kündigt für Freitag globalen Klimastreik an

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Zuletzt bestimmten die Klebeaktionen der „Letzten Generation“ die Klimaproteste in Deutschland. Nun meldet sich die Bewegung „Fridays for Future“ zurück. An diesem Freitag will die Initiative in fast 250 Städten für mehr Klimaschutz streiken.

Hannover. Die von Schülern gegründete Bewegung „Fridays for Future“ hat für diesen Freitag (3. März) erneut zu einem globalen Klimastreik aufgerufen. Die Initiative forderte die Bundesregierung auf, sich an die Klimaziele des Pariser Abkommens zu halten und insbesondere im Verkehrssektor eine rasche Senkung der Emissionen umzusetzen. Deutschlandweit sind mehr als 240 Protestaktionen angemeldet. In Niedersachsen und Bremen soll es rund 30 Demonstrationen und Kundgebungen geben. Außer in den großen Städten will „Fridays for Future“ hier auch in kleineren Orten wie Achim, Bad Nenndorf, Clausthal-Zellerfeld, Seesen oder Visselhövede auf die Straße gehen.

In Göttingen starten am Freitagvormittag Sternmärsche von mehreren Schulen. Nach einer Auftaktkundgebung vor dem Neuen Rathaus wollen die Schülerinnen und Schüler in einem Demonstrationszug durch die Stadt und wieder zum Rathaus ziehen. Der Braunschweiger Klimastreik beginnt um 14 Uhr mit einer Kundgebung auf dem Schlossplatz, im Anschluss folgt ein Demonstrationszug durch die Innenstadt.

„2015 hat Deutschland sich zu den Pariser Klimazielen und zur Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze verpflichtet, doch die aktuelle Klimapolitik der Bundesregierung verfehlt das völlig“, sagte die Sprecherin von „Fridays for Future“ Deutschland, Darya Sotoodeh. Die Ampel verhandele mit dem Energiekonzern RWE über den Abriss von Dörfern und deutsche Banken investierten massiv in fossile Projekte im Globalen Süden, die dort enormen Schaden anrichteten. Konzerne wohlhabender Staaten beuteten ehemalige Kolonien weiterhin aus, um sich an den Rohstoffen zu bereichern.

„Fridays for Future“-Co-Sprecherin Annika Rittmann kritisierte, während im Verkehrssektor die Klimaziele erneut gerissen würden, wolle Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) neue Autobahnen bauen, am Dieselprivileg festhalten und das Verbrennerverbot der EU kippen. Dabei sei längst klar, „dass für eine bezahlbare, klimaneutrale und gerechte Mobilität für alle eine radikale Kehrtwende in Politik und Kommunikation notwendig ist. Die Lösungen dafür könnten kaum offensichtlicher sein: Ausbau von Bus und Bahn, bessere Taktung und anständige Arbeitsbedingungen“.

Der Klimastreik wird den Angaben zufolge zum ersten Mal zusammen mit Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di stattfinden. Gewerkschaft und Klimabewegung streikten „Seite an Seite für eine sozial gerechte und ökologische Verkehrswende“, hieß es. Als Antwort auf den immer größer werdenden Personalmangel in Bus und Bahn setze sich „Fridays for Future“ mit den Beschäftigten bundesweit für bessere Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Personennahverkehr ein. Auch große Organisationen wie der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Greenpeace und Campact rufen zur Beteiligung am Streik auf.

Am Vorabend des Klimastreiks laden die „Christians for Future“, die katholische Basilika St. Clemens und die evangelisch-reformierte Kirche in Hannover zu einer ökumenischen Klimaandacht in die Aegidienkirche in Hannover ein. Die Andacht diene der Unterstützung der jungen Menschen von „Fridays for Future“, weiteren Mitstreitern und allen Interessierten, erklärten Almut Tobola und Renate Quast von „Christians for Future“: „Die Andacht ermutigt, setzt Impulse, regt zum Weiterdenken an und bietet die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen.“ Beginn ist um 18 Uhr.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen