Startseite Archiv Nachricht vom 10. Januar 2023

Kirchen in Hannover öffnen „Wohnzimmer gegen die Kälte“

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Hannover. Angesichts der aktuell hohen Energiekosten will die evangelische Kirche in Hannover in der kalten Jahreszeit ihre Türen für Wärmesuchende öffnen. „Wir wollen Wohnzimmer gegen die Kälte aufmachen“, sagte Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes am Montag in Hannover. Drei Kirchengemeinden in drei Stadtteilen laden dabei zu festen Zeiten zu Kaffee, Tee und Keksen in gut beheizte Räume ein. Die Gäste können sich dort mit anderen austauschen, etwas Warmes essen und sich auf Wunsch auch beraten lassen. Die „Hannoversche Allgemeine Zeitung“ unterstützt die Aktion.

„Viele Menschen sorgen sich vor der fühlbaren Kälte in den eigenen vier Wänden“, erläuterte Müller-Brandes. Die Heizungen seien wegen der hohen Energiepreise in vielen Wohnungen heruntergedreht. Und der Winter dauere noch sehr lange. Die Kirche und ihre Diakonie wollten dem „warme Füße und warme Herzen“ entgegensetzen. Entsprechende Angebote finden sich in den Räumen der Lutherkirche in der Nordstadt, der Lukaskirche im Stadtteil Vahrenwald und in der Herrenhäuser Kirche. Für Ratsuchende sollen dort auch kirchliche Sozialarbeiter vor Ort sein.

Unter dem Motto „Hannover verbindet“ könnten zudem alle Menschen, die nicht so stark von der Energiekrise betroffen seien, Geld für diejenigen spenden, die ihre Rechnungen für Gas oder Strom nicht oder nur sehr schwer bezahlen könnten, sagte Müller-Brandes. Aus einem Fonds könnten diese Menschen dann Zuschüsse erhalten. HAZ-Chefredakteurin Dany Schrader betonte: „Wir hoffen, dass wir auf diese Art und Weise ein bisschen Wärme unter die Menschen in dieser Stadt bringen können.“ In Hannover sei die Solidarität traditionell sehr groß: „Wenn Menschen in Not sind, hält die Stadt zusammen.“

Die Initiatoren wollen nach Möglichkeit auch Energieberater einbinden. Darüber verhandeln sie derzeit mit mehreren Energieversorgern. Die „Wohnzimmer gegen die Kälte“ sind Teil der bundesweiten Hilfsaktion „#wärmewinter“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie. Dabei werden Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer gezielt in Angebote für Menschen investiert, die wegen der Energiekrise trotz staatlicher Hilfen nur schwer über die Runden kommen.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen