Startseite Archiv Nachricht vom 12. September 2022

Neue Impulse für kirchliches Leben: Zukunftsprozess im Kirchenkreis Hittfeld

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Hörsten. Was muss sich in der Kirche ändern, wie gelangt die christliche Botschaft wieder stärker an die Menschen, wie sollten Kirchengemeinden in Zukunft arbeiten? Im Kirchenkreis Hittfeld diskutierten die Mitglieder der Kirchenkreissynode (KKS) auf der Sitzung im Dörphus Hörsten über die Zukunft der Kirche. Gerard Koepsel erläuterte den Stand des Zukunftsprozesses der Landeskirche. Er ist Mitglied der Landessynode, des Koordinierungsausschusses für den Zukunftsprozess der Landeskirche und Mitglied der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Winsen. Matthias Knüpling stellte den neuen Ausschuss „Visionen“ des Kirchenkreises Hittfeld vor und erläuterte Arbeitsweisen und erste Fragestellungen.

Gerhard Koepsel machte deutlich, dass der Zukunftsprozess die Kirche herausfordern werde und dass dies vor Ideen für strukturelle oder organisatorische Veränderungen vor allem ein geistlicher Prozess sei. Allen Diskussionen voran müsse immer die Frage stehen: Wie bringen wir die christliche Botschaft heute noch an die Menschen? Koepsel stellte das Onlineportal des landeskirchlichen Zukunftsprozesses vor, auf dem alle Kirchenkreise und Kirchengemeinden ihre Ideen und Konzepte für Zukunftsinitiativen einstellen sollen. „Die Beteiligung der Basis ist sehr wichtig. Es ist ein sehr transparenter Beteiligungsprozess, den das multidisziplinäre Team aufgestellt hat.“ Was tut das Team konkret? „Wir führen Gespräche, sammeln Anregungen, wollen Formate entwickeln, Multiplikatoren gewinnen und Beteiligung ermöglichen. Es soll Forschungsteams, Denklabore sowie Resonanzräume für Veränderungen geben. Aber der Zukunftsprozess gelingt nur, wenn wir alle gemeinsam daran arbeiten.“

„Was ist unsere Botschaft, was haben wir zu sagen – das müssen wir deutlicher für uns klären und den Menschen vermitteln“, sagte Pastor Bernd Vogel aus Jesteburg in der anschließenden Diskussion. Pastorin Svenja Kluth aus Moisburg sagte, dass ein „Vor-Ort-Denken“ jeder Kirchengemeinde angesichts sinkender Mitgliedszahlen nicht mehr helfe, sondern man vieles neu denken und ausprobieren müsse, ohne vorher zu wissen, wohin die Reise gehe. Pastor Andreas Kern, Präsident der Kirchenkreissynode, ermutigte die jüngeren Mitarbeitenden, neue Weichen zu stellen und sagte: „Wir Älteren müssen der jungen Generation Raum geben für ihre Ideen.“ Pastor Henning Seiffert, der auf der Sitzung auch zum zweiten stellvertretenen Superintendenten gewählt wurde, sagte: „Wir müssen erarbeiten, welche Form, Werbung und Gestalt der Glaube haben muss, dass er wieder für die Menschen attraktiv ist. Wir müssen viel missionarischer im guten Sinne werden und den Glauben vor Ort so spannend machen, dass er zieht.“

„Unser Ziel und unser Auftrag sind seit mehr als 2000 Jahren klar definiert – als Kirche müssen wir das Evangelium in die Welt und zu den Menschen tragen. Überlegungen auf allen Ebenen sind notwendig, um kirchlicher Präsenz eine Perspektive zu geben, die sie bei einem „weiter so“ nicht mehr hätte“, sagte Superintendent Dirk Jäger. Mit drei Appellen wandte sich Jäger an die Mitglieder: „Erstens: Kleine Mini-Reförmchen helfen uns nicht mehr. Damit hinken wir nur der Zeit hinterher. Wir müssen größer denken und uns von Grenzen befreien, die uns einschränken. Zweitens: Der Zukunftsprozess muss auf allen Ebenen Änderungsbedarfe wahrnehmen. Wir haben ein hohes Interesse, dass unser Aufwand dann auch zu entsprechenden Ergebnissen und zu einer umfassenden Reformarbeit in der Landeskirche führt. Drittens: Wir wollen in unserem Zukunftsausschuss „Visionen“ Ideen, kritische Gedanken und Rückmeldungen mitnehmen, weitertragen und bearbeiten. Wir suchen den breiten Dialog.“

Synodenmitglied Matthias Knüpling aus Tostedt stellte die Arbeitsweisen und erste Überlegungen des neuen Ausschusses „Visionen“ vor. Danach will sich der Ausschuss zunächst mit drei Themenfeldern beschäftigen, diese hinterfragen und analysieren: Menschen und ihre Bedürfnisse, eigene kirchliche Strukturen und die Sichtbarkeit der Kirche.

Der Antrag von Pastor Dr. Florian Schneider zu Maßnahmen in Zeiten des Pfarrermangels wurde als ein in die Zukunft weisender Vorstoß gewürdigt und zur weiteren Bearbeitung in den Planungsausschuss und den Ausschuss „Visionen“ gegeben. Das Konzept Gebäudemanagement und Klimaschutz wurde beschlossen.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hittfeld