Startseite Archiv Nachricht vom 26. August 2022

Neue Äbtissin will Nachwuchs für Klosterkonvent gewinnen

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Hannover. Die neue Äbtissin des evangelischen Klosters Marienwerder in Hannover, Ulrike Kempe (58), möchte weitere Frauen für die Mitarbeit im Kloster gewinnen. „Ich möchte einen großen Konvent aufbauen“, sagte Kempe am Donnerstag in Hannover. Das Leben im Kloster habe vor allem älteren, alleinstehenden Frauen nach der Berufsphase viel zu bieten: „Sie leben hier in einer Gemeinschaft und in einer sehr schönen Umgebung. Sie haben eine Aufgabe, die sie sich aussuchen können. Und sie sind nicht alleine, können sich aber auch zurückziehen.“

Kempe wird an diesem Sonntag (28. August) mit einem Festgottesdienst in der Klosterkirche in ihr neues Amt eingeführt. Die Predigt hält Regionalbischöfin Petra Bahr. Die gelernte Krankenschwester und Berufsschullehrerin Kempe hat im Oktober ihren Dienst als Äbtissin aufgenommen. Zuvor leitete sie 21 Jahre lang das Bildungszentrum für Pflege am Heidekreis-Klinikum in Walsrode.

Der Schwerpunkt des Konvents liege in der Begleitung der im Kloster lebenden Frauen, sagte sie. Dazu gehören elf hochbetagte Klosterdamen aus anderen Klöstern, die ihren Lebensabend in Marienwerder verbringen, sowie vier freie Mieterinnen. Im Kloster leben gegenwärtig zudem vier Flüchtlingsfamilien aus der Ukraine.

Die Mitarbeit im Konvent sei vor allem für Frauen interessant, die nach der Berufsphase voraussichtlich noch rund zehn Jahre aktiv sein könnten, erläuterte Kempe. „Sie können mietfrei im Kloster wohnen.“ Derzeit gehören neben der Äbtissin zwei weitere Frauen zum Konvent. Sechs Plätze seien noch frei. Interessentinnen müssen alleinstehend und evangelisch sein.

Die Äbtissin sagte, sie wolle auch die Zusammenarbeit mit der örtlichen Kirchengemeinde verstärken und das Leben im Kloster in der Öffentlichkeit bekannter machen. Denkbar seien etwa Lesungen im Kloster. Derzeit kämen auch immer wieder Besucher- und Pilgergruppen nach Marienwerder. Öffentliche Führungen innerhalb der Klostermauern seien allerdings nur begrenzt möglich, da die Bewohnerinnen dort auch Ruhe suchten: „Es ist ein Wohnkloster.“

Das Kloster hatte 2014 ein Angebot für selbstbestimmtes Wohnen im Alter gestartet. Dafür stehen nach einer Umbauphase inzwischen 16 individuell eingerichtete Wohnungen zur Verfügung. Zum geistlichen Leben im Kloster gehören regelmäßige Andachten, gemeinsame Feiern an Feiertagen und ein gemeinsames Mittagessen. Das Kloster wurde 1196 gegründet und ging 1542 zum evangelischen Glauben über.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen