Startseite Archiv Nachricht vom 10. August 2022

Diakonie: Bessere Rahmenbedingungen für Ehrenamt zentraler Faktor

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Hannover. Niedersachsens Diakonie-Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke sieht den Vorschlag von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zur Aufwertung des Ehrenamtes kritisch. Faeser hat angeregt, langjährige ehrenamtliche Tätigkeit besonders zu honorieren, etwa mit einem früheren Renteneintritt. So könne der Staat Anreize für freiwilliges Engagement für die Gesellschaft schaffen, sagte Faeser dem „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ (RND). Lenke sagte am Mittwoch auf epd-Anfrage, er halte andere Faktoren für entscheidend.

„Die Rahmenbedingungen zu verbessern, ist der Schlüssel, um das Ehrenamt attraktiver zu gestalten“, betonte er. Dafür seien zum einen gute begleitende Strukturen durch Hauptamtliche nötig. Zum anderen könnten etwa vergünstigte Bahntickets oder ein steuerlicher Freibetrag zum Beispiel für die Kinderbetreuung das Engagement attraktiver machen. „Das sind die Stellschrauben, die einen Unterschied machen und Ehrenamtliche in ihrer aktiven Zeit entlasten.“

Lenke unterstrich: „Ehrenamtliches Engagement ist für eine starke und soziale Gesellschaft unverzichtbar.“ Er sei sehr beeindruckt davon, dass der Kirche und der Diakonie gelungen sei, für die Unterstützung der ukrainischen Geflüchteten ihr Netzwerk an Ehrenamtlichen innerhalb kürzester Zeit zu aktivieren.

Die Ministerin hatte nach Angaben des RND zum Ehrenamt ausgeführt: „Man könnte es zum Beispiel privilegieren, indem man den Menschen, die ihr Leben lang einen solchen Dienst an der Bevölkerung geleistet haben, früher in Rente schickt - ein Jahr beispielsweise.“ Für besonders wertvolle Tätigkeiten wie „dieses herausragende Ehrenamt bei der Feuerwehr oder auch bei Rettungsdiensten“ müsse man über solche Modelle nachdenken. Wegen der Zunahme von Naturkatastrophen wie Hochwasser, Waldbrände und schwere Stürme wachse der Bedarf an Ehrenamtlern.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen