Startseite Archiv Nachricht vom 12. Mai 2022

Landesbischof Meister dankt Gemeinden für Flüchtlingshilfe

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Emden. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat den Kirchengemeinden des Sprengels Ostfriesland-Ems für ihr großes Engagement bei der Aufnahme und Begleitung der Geflüchteten aus der Ukraine gedankt. Zugleich betonte Meister beim Generalkonvent aller evangelisch-lutherischen Pastorinnen und Pastoren des Sprengels, dass aus christlicher Perspektive Gespräche für den Frieden immer den Vorzug vor anderen Maßnahmen erhalten müssten.

Meister sprach zudem über Zukunftsperspektiven für die Kirchengemeinden. Er ermutigte die Pastorinnen und Pastoren, sich stärker mit anderen gesellschaftlichen Akteuren im Dorf oder Quartier zu vernetzen. Überdies betonte der Landesbischof, dass es angesichts beschleunigt sinkender Mitgliederzahlen nicht mehr sinnvoll sei, etwa Gemeindehäuser nur für die eigene Gemeinde vorzuhalten.

Kirchengebäude sind offene Räume für das Gemeinwesen“, betonte Meister vor den rund 170 Theologinnen und Theologen. Auch aus Klimaschutzgründen sei eine Mehrfachnutzung bestehender Gebäude sinnvoll, unterstrich Meister - und kritisierte, dass die Kirche beim Klimaschutz nicht schnell genug vorankomme.

Als Gastredner sprach der emeritiere Hamburger Theologieprofessor Hans-Martin Gutmann über die „Chancen der Seelsorge in Zeiten der Krise“. Angesichts des brutalen Überfalls Russlands auf die Ukraine seien viele Menschen in ihren Lebensgewissheiten verunsichert, verstört und voller Angst, sagte er. Diejenigen, die aus den Kriegsgebieten fliehen mussten, seien oft von ihren schrecklichen Erfahrungen und maßlosen Trauer traumatisiert.

Ziel der „alltäglichen Seelsorge“ in Krisenzeiten müsse ein Ende der Spirale von Gewalt und Gegengewalt sein. Die Bibel habe ein reiches Reservoir an Geschichten, in den Gewalterfahrungen sich letztlich zum Guten wenden. Diese gelte es zu nutzen. Eindringlich warnte Gutmann die Seelsorger vor dem Versuch, erlittene Traumata mit seelsorgerlichen Mitteln zu bearbeiten. Dies sei die Aufgabe von Experten.

Zum Sprengel Ostfriesland-Ems gehören 155 Kirchen- und Kapellengemeinden mit zusammen rund 297.400 Gemeindemitgliedern.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen