Startseite Archiv Nachricht vom 03. Mai 2022

Landesbischof Meister verschickt Grußbotschaft zum Ende des Ramadan

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

"Im Namen der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers sende ich Ihnen, Ihren Familien und allen Musliminnen und Muslimen in Niedersachsen unsere herzlichen Grüße zum Ende des Ramadan.

Ich habe mich über die Einladung zum Fastenbrechen in Hannover sehr gefreut. Ebenso war es ein ermutigendes Zeichen, dass einige Moscheen und Verbände die evangelischen Christinnen und Christen erstmals seit 2019 wieder zu einem gemeinsamen Fastenbrechen eingeladen haben. Wir sind auf dem Weg, die härteste Phase der Pandemie langsam hinter uns zu lassen, so dass Begegnungen "in Präsenz" wieder möglich werden. Dank sei Gott! Und Dank sei den vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerin, die alles darangesetzt haben, schnell einen Impfstoff zu entwickeln.

Zugleich bin ich erschüttert über das, was viele von uns seit Februar noch mehr beschäftigt als das Corona-Virus: Der Krieg ist zurück in Europa. Ein Krieg mit Ansage.

Für meine Generation ist das ein Schock. Wir sind groß geworden als Kinder der Nachkriegszeit. Wir hörten und kannten die Geschichten der Eltern und Großeltern. Aber nur wenige von uns hatten ernstlich damit gerechnet, dass uns der Krieg so nahekommen würde, mitten in Europa, im 21. Jahrhundert.

Oft habe ich den Eindruck: Gerade wir, die wir mit den göttlichen Geboten groß geworden sind, haben Mühe, all das zu realisieren. Heißt es denn nicht "Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten" (2. Mose 20,16)? Beziehungsweise "Und wenn ihr aussagt, dann seid gerecht" (Sure 6,152)? Der eklatante Bruch dieser für unser Zusammenleben elementaren Regeln wird uns noch lange beschäftigen.

Dankbar bin ich dafür, wie sehr sich Christen und Christinnen, Muslime und Musliminnen für die Menschen in der Ukraine engagieren. Gemeinsam beten wir für den Frieden. Gemeinsam stellen wir uns gegen den Krieg. Viele von uns spenden darüber hinaus Geld und tun, was sie können, um die Menschen auf der Flucht zu unterstützen, in der Ukraine, in den Transitändern und hier bei uns. Diese Solidarität macht mir Mut.

So wünsche Ihnen und Ihren Familien in dieser herausfordernden Zeit Gottvertrauen, Zuversicht und hoffentlich gute Gesundheit. Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung!

Einen gesegnetes Id-al-Fitr

wünscht Ihnen Ihr

Ralf Meister

Landesbischof"

Themenraum