Startseite Archiv Nachricht vom 23. April 2022

Orthodoxes Ostern auch in der Landeskirche Hannovers

Wo Gemeinden mit Gläubigen aus der Ukraine feiern

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Am Sonntag, 24. April, feiern die nach Deutschland geflohenen Ukrainer orthodoxen Glaubens Ostern. Sie richten sich nach dem julianischen Kalender der östlichen Tradition und der Orthodoxie. Manche Gemeinden hierzulande haben sich darauf eingestellt und halten an diesem Wochenende österliche Gottesdienste, mancherorts sogar in ukrainischer Sprache.

In der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Aerzen ist bereits am Sonnabend ein Gottes
dienst in ukrainischer Sprache gefeiert worden. Pfarrer Roman Maksymtsiv aus der Ukrainisch-unierten Gemeinde in Hannover zelebrierte gemeinsam mit einem Kantor in der Marienkirche den Gottesdienst. Im Anschluss war die Segnung der Osterkörbe mit Eiern, Osterbrot und Würsten möglich.

Eine rührige Geschichte rankt sich um den Ostergottesdienst, zu dem Bischof Anba Damian ukrainische Flüchtlinge am Sonntag um 10 Uhr ins „Waldhotel Steinkrug“ nach Boffzen einlädt. Gastwirt Thomas Hackler hat sich für Geflüchtete eingesetzt, ist bis an die Grenze zur Ukraine gefahren, um Hilfsgüter aus Deutschland abzuliefern. Auch Geflüchtete hat er transportiert. Sechs der Frauen, ein Mann und acht Kinder beherbergt er derzeit in seinem „Waldhotel Steinkrug“ und erfüllt deren Wunsch nach einem Ostergottesdienst. Dank Bischof Anba Damian vom Koptisch-Orthodoxen Kloster in Brenkhausen und Superintendentin Christiane Nadjé-Wirth feiern die orthodoxen Christen im Biergarten des Steinkrugs nun am Sonntag zusammen mit weiteren Geflüchteten und Einwohnern aus umliegenden Orten die Auferstehung Jesu mit einem ökumenischen Gottesdienst. 

Eine weitere Andacht in deutscher und ukrainischer Sprache findet am Sonntag um 10 Uhr in der Martin-Luther-Kirche Wulsdorf bei Bremerhaven statt. Pastorin Johanna Flade lädt am gleichen Tag um 9 Uhr zum Ostergottesdienst in die Kirche nach Krummendeich im Landkreis Stade ein, der überwiegend in ukrainischer Sprache gestaltet wird. Bei einem anschließenden Frühstück können mögliche Sprachbarrieren überwunden werden. 

Die St. Wolodymyr Gemeinde Hannover der Ukrainisch-orthodoxen Kirche Kiewer Patriachats feiert ihr Osterfest am Sonntag gleich an zwei Adressen. Um 10.30 Uhr kommen die Gläubigen in der Kirche in der Hannoverschen Straße 122 in Misburg zusammen, um 10.30 Uhr beginnt der Ostergottesdienst in der Römisch-katholischen St. Adalbert-Kirche in Stöcken. Eine besondere Atmosphäre verspricht die Serbisch-orthodoxe Kirche Hl. Sava, die ebenfalls morgen um 10 Uhr in das Kloster der Kirche der Entschlafung der Gottesmutter in Hildesheim-Himmelsthür einlädt und auch ukrainische Besucher willkommen heißt. 

Ebenfalls am Sonntag öffnet Pastorin Melanie Simon aus Asendorf um 11 Uhr ihre Türen und freut sich auf Geflüchtete, die zum Beten kommen und Kerzen anzünden. Ukrainische Sänger werden den Gottesdienst in ihrer Muttersprache bereichern und Waldemar Sokol wird für die Asendorfer übersetzen. Außerdem segnet Melanie Simon mitgebrachtes, selbstgebackenes Brot, so, wie es in orthodoxen Ostergottesdiensten Tradition ist. 

Zu einer zweisprachigen Andacht für ukrainische und deutsche Familien lädt die Kirchengemeinde Leine-Weper morgen um 11 Uhr in die Liebfrauenkirche Moringen ein. Nach dem Gottesdienst gibt es ein kleines Osterfrühstück, zu dem jeder Besucher etwas mitbringt. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein negativer Corona-Selbsttest. 

Einen österlichen Sonntags-Gottesdienst mit Chormusik aus der Ukraine und einer Predigt, die mit ukrainischer Übersetzung begleitet wird, erwartet schließlich auch die Menschen um 10 Uhr in der St.-Michaelis-Kirche in Lüneburg

Tanja Niestroj (Themenraum)