Startseite Archiv Nachricht vom 09. Februar 2022

Diakonie: Mehr als Mindestlohn-Erhöhung in der Pflege erforderlich

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Hannover. Die Diakonie in Niedersachsen begrüßt, dass die Mindestlöhne für Altenpflegekräfte spürbar steigen sollen. „Nicht erst seit der Pandemie ist deutlich, wie systemrelevant die große Gruppe der Pflegemitarbeitenden ist“, sagte Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke am Dienstag in Hannover. „Wir geben aber auch zu bedenken, dass ein höheres Gehalt allein die Pflegekräfte nicht im Beruf halten wird.“

Lenke sagte, Mitarbeitende aus Pflegeeinrichtungen der Diakonie in Niedersachsen erhielten bereits einen Verdienst oberhalb des Pflegemindestlohns. Nötig seien jedoch Verbesserungen der Arbeitsbedingungen. „Dazu gehört eine bessere Personalausstattung. Unsere Pflegekräfte brauchen deutliche und verlässliche Entlastung in ihrer Arbeit, dann ist sie auch wieder sinnstiftender und zufriedenstellend.“ Zudem bedeute die Verbesserung der Vergütung häufig eine stärkere Belastung der pflegebedürftigen Menschen. „Die derzeitigen gesetzlichen Regelungen zur Begrenzung der Eigenanteile bedürfen erhebliche Nachbesserungen“, betonte Lenke.

Die Pflegemindestlohnkommission hat sich auf eine Anhebung der Mindestlöhne in drei Stufen verständigt, wie das Bundesgesundheitsministerium und das Arbeitsministerium am Dienstag in Berlin mitteilten. Der Mindestlohn für Fachkräfte soll von derzeit 15 Euro pro Stunde auf 18,25 Euro steigen. Für ausgebildete Hilfskräfte ist eine Erhöhung von derzeit 12,50 Euro auf 15,25 Euro pro Stunde vorgesehen, für Ungelernte von 12 Euro auf 14,15 Euro.

Die Anhebung soll ab September dieses Jahres in drei Stufen erfolgen, so dass für die Pflegekräfte noch bis zum 1. Dezember 2023, wenn die letzte Anhebung wirksam wird, niedrigere Mindestlöhne gelten werden. Der Pflegemindestlohn liegt über dem gesetzlichen Mindestlohn, der zur Zeit 9,82 Euro pro Stunde beträgt und nach den Plänen der Ampel-Koalition zum Oktober auf 12 Euro angehoben werden soll.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen