Startseite Archiv Nachricht vom 17. Januar 2022

2.400 Menschen protestieren in Hannover gegen Verschwörungsmythen

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Hannover. Mit einer Mahnwache haben am Freitag in Hannover nach
Polizeiangaben rund 2.400 Menschen an die Opfer der Corona-Pandemie
erinnert und gegen Verschwörungsmythen protestiert. Die Teilnehmenden
verteilten sich mit Masken und Abstand auf dem gesamten Opernplatz.
Viele Parteien und Verbände erhoben bei der Kundgebung ihre Flaggen.
Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) besuchte die
Mahnwache.

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sagte, Corona sei
die häufigste Todesursache in Europa. Schutzimpfungen gegen das
Virus seien unverzichtbar. Die Gesellschaft müsse sich ernsthaft
Sorgen machen, wenn Menschen den Bezug zur Realität verlören und
sogenannten alternativen Fakten mehr Glauben schenkten als der
Wissenschaft. Kritik an Corona sei legitim, müsse aber auf Fakten
beruhen: «Meinungen müssen und können wir aushalten, falsche Fakten
allerdings nicht.»

Hannovers evangelische Regionalbischöfin Petra Bahr betonte:
«Diese Gesellschaft ist nicht gespalten. Es gibt Spalter am Rand.»
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache hätten sich
stellvertretend auch für die vielen Menschen versammelt, die von der
Pandemie besonders betroffen seien oder sich für deren Bekämpfung
einsetzten. Wer zu Gewalt aufrufe, Menschen mit dem Tod bedrohe und
antidemokratische oder antisemitische Verschwörungsmythen verbreite,
dürfe keine Macht haben. Bahr ist auch Mitglied des Deutschen
Ethikrats.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen