Startseite Archiv Nachricht vom 27. Dezember 2021

Regionalbischöfin entwidmet Bodelschwingh-Kirche

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Hannover. In Hannover ist die 1963 errichtete Bodelschwingh-Kirche im Stadtteil Ledeburg entwidmet worden. Sie wurde von der Gemeinde an ein Wohnungsbau-Unternehmen verkauft und geht zum Jahresanfang in den Besitz des neuen Eigentümers über.

Regionalbischöfin Petra Bahr feierte am Sonntag mit den Gemeindemitgliedern den letzten Gottesdienst in der Kirche.
Dabei wurden in einer Prozession symbolisch die Abendmahlsgeräte, die Taufschale und die Altarbibel aus dem Gebäude hinausgetragen. „Es ist für die Gemeinde ein schmerzlicher Abschied“, sagte Pastor Gerd Peter.

Die Gemeinde hatte sich 2006 mit der Kirchengemeinde Stöcken vereint. Deren Corvinuskirche wurde ebenfalls entwidmet und vor kurzem abgerissen. Am Ort der Corvinuskirche soll ein neues, kleineres Kirchenzentrum entstehen. Dabei muss die Gemeinde mit in der Corona-Pandemie um rund 50 Prozent deutlich gestiegenen Baukosten rechnen, wie der evangelische Stadtkirchenverband Hannover am Freitag mitgeteilt hatte. Abstimmungen mit dem Architektenbüro, um Kostensenkungen zu entwickeln, seien angelaufen.

Auf dem Grundstück der Bodelschwingh-Kirche sollen nach den Plänen des neuen Eigentümers Wohnungen entstehen. Über den Verkaufspreis wahrte die Gemeinde Stillschweigen. Ihre Orgel hat sie an die Musikhochschule im polnischen Katowice (Kattowitz) verkauft.

Wegen sinkender Mitgliederzahlen haben evangelische Gemeinden in den vergangenen 20 Jahren im Raum Hannover bereits mindestens zwölf Kirchen aufgegeben. Die meisten waren Nachkriegsbauen im Stadtgebiet aus den 1950er und 1960er Jahren, die vor allem im Blick für die vielen in Hannover angekommenen Flüchtlinge errichtet worden waren. Zwei dieser Kirchen sind inzwischen jüdische Synagogen, eine dient als Studentenwohnheim.
Die Bodelschwingh-Kirche ist das vierte evangelische Sakralgebäude in der Region, das abgerissen werden soll. Allerdings sind in zwei Fällen auch Kirchen-Neubauten entstanden.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Kosten für Neubau gestiegen

Die durch die Corona-Pandemie gestiegenen Preise für Bauleistungen beeinflussen die derzeitigen Planungen der hannoverschen Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken, auf dem Gelände der kürzlich abgerissenen Corvinus-Kirche ein neues Kirchenzentrum mit Kindertagesstätte zu bauen.

„Nach ersten Ausschreibungsergebnissen zeichnet sich eine erhebliche Steigerung der Baukosten um 50% ab“, sagt Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. Die Baukosten-Berechnung des Architekten für den Neubau inklusive Kindertagesstätte lagen ursprünglich bei rund 4,7 Millionen Euro. Auch wenn genauere Kalkulationen noch erfolgen müssten, sei eine Überarbeitung des bisherigen Bauplans nötig, so Müller-Brandes.

„Die Nachricht von der Preissteigerung ist für den Kirchenvorstand erstmal ein Schock“, sagt Gerd Peter, Pastor der Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken. Erste Gespräche von Kirchengemeinde und Stadtkirchenverband seien bereits erfolgt. Abstimmungen mit dem Architektenbüro, um Kostensenkungen zu entwickeln, seien angelaufen. „Alle Beteiligten werden sich jetzt schnell zusammensetzen, um gemeinsam auszuloten, wie der Bau zügig realisiert werden kann.“, so Pastor Peter.

„Wir wollen unbedingt an der kirchlichen Präsenz im Stadtteil festhalten. Die Gemeinde braucht ein festes Zuhause.“, macht Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes deutlich. Er hoffe, dass erste Zwischenergebnisse im Februar vorliegen würden.

Die Kirchengemeinde Ledeburg-Stöcken ist 2006 aus der Fusion der beiden Stadtteilgemeinden hervorgegangen. Am Ort der 2012 entwidmeten und inzwischen abgerissenen Corvinuskirche soll ein neues, kleineres Kirchenzentrum entstehen. Bis dahin nutzt die Gemeinde Räume der benachbarten Herrenhäuser und Zachäus-Kirche. Gottesdienste werden im Stöckener Stadtteilzentrum und auf öffentlichen Plätzen gefeiert. Auf dem Gelände der ehemaligen Corvinuskirche steht ab März ein Bauwagen. Darin bieten der Diakon und die Kirchenkreissozialarbeiterin Flüchtlings- und Sozialberatung an, Pastor Peter und Pastorin Annette Charbonnier werden mit einer Informations- und Anlaufstelle präsent sein.

Stadtkirchenverband Hannover